Nach zwei verrückten Tagen und mit Neuzugang Daniel Allavena zwischen den Pfosten gingen die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend ins Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. Neben Leon Hungerecker mussten die Ice Tigers auch auf Hayden Shaw verzichten, der an muskulären Problemen laboriert. Nach einem ausgeglichenen Beginn gingen die Gäste in der 4. Minute mit ihrer ersten Chance in Führung. Allavena konnte einen Schuss von Zach Senyshyn nicht festhalten und Mirko Höfflin bugsierte den Puck im Nachfassen zum 0:1 über die Linie. Auch Nürnberg nutzte seine erste Torchance und glich die Partie in der 9. Minute aus. Owen Headrick setzte sich hinter dem eigenen Tor durch und spielte einen herausragenden Pass in den Lauf von Josef Eham, der Michael Bitzer bei seinem Alleingang keine Chance ließ und das 1:1 erzielte. Die Schwenninger Antwort folgte allerdings keine Minute später, als Mirko Höfflin einen Pass von hinter dem Tor bekam und Allavena durch die Schoner zum 1:2 überwand (10.). Die Ice Tigers fanden weiterhin praktisch keinen Zugang zur Partie, Schwenningen kontrollierte das Geschehen, ließ hinten wenig zu und nahm die verdiente Führung mit in die erste Pause.
Auch im zweiten Drittel gelang den Ice Tigers wenig, Torschüsse oder gar Chancen waren weiterhin Mangelware. Die Wild Wings ließen hinten nichts zu und die Ice Tigers konnten ihr druckvolles Angriffsspiel zu keinem Zeitpunkt zeigen. Schwenningen spielte geradliniges Eishockey und belohnte sich in der Folge mit vier Toren in nicht einmal fünf Minuten. Zunächst kam Zach Senyshyn über die rechte Seite, zog in die Mitte und überwand Allavena mit der Rückhand ins lange Eck zum 1:3 (31.). Wenige Augenblicke später hatte Tyson Spink das vierte Tor auf dem Schläger, blieb aber am Pfosten hängen. Mit der nächsten Möglichkeit erhöhten die Wild Wings allerdings auf 1:4. Tyson Spink legte ab an die blaue Linie und Alex Trivellato traf aus dem Handgelenk unter die Latte (32.). Mitch O’Keefe nahm seine Auszeit, aber auch das brachte keine Besserung. Im Gegenteil, nach einem Bully im Nürnberger Drittel stand Tyson Spink am langen Pfosten frei und traf zum 1:5 ins kurze Eck (34.). Nur 51 Sekunden später jubelten die Gäste erneut, als ein Nürnberger in der Rückwärtsbewegung stolperte und Mirko Höfflin nach perfektem Zuspiel von Zach Senyshyn mit der Rückhand das 1:6 besorgte (35.).
Noch vor Drittelende gelang den Ice Tigers zumindest ein wenig Ergebniskosmetik: Evan Barratt spielte von hinter dem Tor nach vorne und Jeremy McKenna jagte einen Direktschuss zum 2:6 ins lange Eck (39.). Zu Beginn des letzten Drittels bekam Marcus Weber eine Strafe wegen Hakens, was Schwenningen zum 2:7 nutzte. Teemu Pulkkinen war es, der mit einem Direktschuss aufs kurze Eck erfolgreich war (42.). Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt natürlich längst entschieden, dennoch gaben die Ice Tigers nicht auf und spielten im letzten Drittel endlich druckvoll nach vorne. Cole Maier lenkte eine Hereingabe von Ryan Stoa von der linken Seite knapp am langen Pfosten vorbei (48.), Jeremy McKenna schoss in Überzahl knapp vorbei (52.). Im selben Powerplay kam McKenna nach einem Querpass von Evan Barratt vom linken Bullypunkt erneut zum Abschluss und jagte einen unhaltbaren Handgelenkschuss zum 3:7 in den Winkel (52.). Auch danach kämpften die Ice Tigers weiter, für ein Comeback war die Hypothek nach schwachen ersten 40 Minuten aber zu groß. Damit blieb es am Ende beim 3:7 aus Nürnberger Sicht.
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
Nürnberg Ice Tigers | 1 | 1 | 1 | 3 |
Schwenninger Wild Wings | 2 | 4 | 1 | 7 |
Stimmen zum Spiel
Steve Walker (Schwenningen): Wir sind heute mit der richtigen Mentalität rausgekommen. Wir haben Zeit und Raum weggenommen, die Pucks in die dreckigen Bereiche gebracht und wurden dafür belohnt. Manchmal wird man nicht belohnt, wenn man gutes Eishockey spielt, heute hat das geklappt. Wir haben mit der nötigen Verzweiflung gespielt und sind sehr glücklich über die Punkte.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Das haben wir heute so nicht von unseren Jungs erwartet, das war absolut inakzeptabel, wenn man zu einem Sechs-Punkte-Spiel so antritt. Die ersten beiden Drittel konnten wir überhaupt nicht reagieren, erst im letzten Drittel haben wir besser zu unserem Spiel gefunden. Schwenningen hat uns nicht viel Raum gegeben. Diese Art von Spielen muss man schnell abhaken. Wir müssen einfach über 60 Minuten antreten.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
0:1 | 03:34 | Höfflin | Karachun | ||
1:1 | 08:55 | Eham | Headrick | ||
1:2 | 09:47 | Höfflin | Karachun | Marshall | |
1:3 | 30:00 | Senyshyn | Boyle | Karachun | |
1:4 | 31:32 | Trivellato | Tys. Spink | P. Hungerecker | |
1:5 | 34:00 | Tys. Spink | P. Hungerecker | Tyl. Spink | |
1:6 | 34:51 | Höfflin | Senyshyn | Karachun | |
2:6 | 38:19 | McKenna | Barratt | Weber | |
2:7 | 41:00 | Pulkkinen | Murray | Tys. Spink | 5:4-Überzahl |
3:7 | 51:44 | McKenna | Barratt | Headrick | 5:4-Überzahl |
Strafen
Nürnberg Ice Tigers | 2 Min |
Schwenninger Wild Wings | 4Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 5.083 |
Schiedsrichter: | Seedo Janssen, Marian Rohatsch |