Nach der bitteren Heimpleite gegen die Schwenninger Wild Wings vom Freitag hatten die Nürnberg Ice Tigers zwei Tage später gegen die Löwen Frankfurt die Möglichkeit, die passende Reaktion zu zeigen. Niklas Treutle kehrte zwischen die Pfosten zurück, Hayden Shaw und Leon Hungerecker fehlten weiterhin verletzungsbedingt. Anders als am Freitag kamen die Ice Tigers mit der nötigen Aggressivität aus der Kabine und setzten die Hintermannschaft der Löwen immer wieder gehörig unter Druck. Nach einem Doppelpass mit Eugen Alanov schoss Samuel Dove-McFalls von der linken Seite knapp übers Tor (2.), in Überzahl scheiterten Jeremy McKenna (5.), Will Graber und Owen Headrick (7.) knapp an Juho Olkinuora im Frankfurter Tor. Es war praktisch ein Spiel auf ein Tor, den Treffer aber erzielten die Gäste aus Hessen. Marcus Weber brachte einen springenden Puck an der Bande nicht unter Kontrolle, der Schuss kam von der rechten Seite, Linus Fröberg kam an den Abpraller und spielte quer, Dominik Bokk schob locker zum 0:1 ein (10.). Die Ice Tigers zeigten sich nicht geschockt und schlugen in Überzahl in der 16. Minute zurück. Am Ende eines wunderbaren Spielzugs über Owen Headrick und Evan Barratt kam Cole Maier vom rechten Bullypunkt zum Abschluss und überwand Olkinuora mit einem Direktschuss zum 1:1-Ausgleich.
Die Ice Tigers machten weiter Druck, schnürten die Löwen phasenweise in deren Drittel ein und belohnten sich 58 Sekunden vor Ende des Drittels mit der hochverdienten Führung. Jeremy McKenna spielte an der Bande tief zu Evan Barratt, der vors Tor zog und im letzten Moment so genial quer spielte, dass Will Graber am langen Pfosten nur noch zum 2:1 einschieben musste (20.). Im ersten Wechsel zu Beginn des Mittelabschnitts hatte Jeremy McKenna die Riesenchance zum dritten Tor, traf freistehend vor dem Tor aber nur den Pfosten (21.). In der Folge kamen die Löwen besser ins Spiel, Carter Proft scheiterte aus dem hohen Slot an Niklas Treutle (25.). Wenige Augenblicke brannte es auf einmal lichterloh vor dem Nürnberger Tor, den Schuss von der blauen Linie von Daniel Wirt konnten die Ice Tigers aber blocken (25.). Der Schwung des ersten Drittels war zur Mitte des Mittelabschnitts weg, beide Teams kämpften verbissen um jeden Zentimeter. Nach einem Bullygewinn im Angriffsdrittel schoss Evan Barratt knapp am Tor vorbei (29.). In der 34. Minute setzten sich die Ice Tigers lange im Frankfurter Drittel fest, am Ende eines Doppelpasses mit Marcus Weber lenkte Will Graber den Puck hauchdünn am Tor vorbei. Noch enger wurde es in der 36. Minute, als ein verdeckter Schuss von Eugen Alanov von der rechten Seite am Pfosten landete. Damit blieb es nach 40 Minuten bei der knappen Nürnberger Führung.
Frankfurt hatte die erste Möglichkeit im letzten Drittel, als Chris Wilkie nach einem Bully im Nürnberger Drittel aus der Drehung aufs lange Eck schoss, Treutle reagierte stark mit dem linken Schoner (43.). Frankfurt erhöhte nun den Druck, Kevin Bicker lenkte eine Hereingabe von Cedric Schiemenz an den Außenpfosten (44.). Auch Chris Wilkie hatte den Ausgleich für die Löwen auf dem Schläger, scheiterte mit seinem Schoss aufs lange Eck aber an Niklas Treutles Fanghand (48.). Die Ice Tigers taten sich in dieser Phase schwer mit Entlastung und mussten zwei Unterzahlsituationen überstehen. Dominik Bokk hatte dort die beste Chance mit einem Solo über die rechte Seite, Treutle brachte die Spitze seiner Fanghand im letzten Moment an die Scheibe (49.). Die Löwen ließen nicht locker und kamen in der 54. Minute zum 2:2-Ausgleich: Maksim Matushkin bediente Chris Wilkie mit einem Diagonalpass von der blauen Linie zum langen Pfosten und Wilkie verwandelte sicher. Bei einer angezeigten Strafe gegen die Löwen hatte Jeremy McKenna gleich zweimal die Riesenchance zur erneuten Nürnberger Führung, Olkinuora brachte reagierte aber glänzend mit dem Schoner (57.). Danach passierte nichts mehr bis zum Ende der regulären Spielzeit, die Partie ging in die Verlängerung. Dort waren die Ice Tigers ähnlich dominant wie im ersten Drittel, Ryan Stoa (62.), Charlie Gerard (62.) und Will Graber (64.) hatten die ersten Chancen. Für den Schlussakt sorgte dann Gerard: Aus einem Zweikampf vor der blauen Linie des Nürnberger Drittels rutschte der Puck in den Lauf des Nürnberger Stürmers, der alleine aufs Frankfurter Tor zulief, Olkinuora mit der Rückhand ausspielte und mit seinem Treffer zum 3:2 den Zusatzpunkt für seine Ice Tigers sicherte.
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | OT | Ergebnis | |
Nürnberg Ice Tigers | 2 | 0 | 0 | 1 | 3 n.V. |
Löwen Frankfurt | 1 | 0 | 1 | 0 | 2 |
Stimmen zum Spiel
Tom Rowe (Frankfurt): Mitch macht hier einen überragenden Job. Nürnberg war heute herausragend, sie haben extrem hart gearbeitet und uns enorm unter Druck gesetzt. Sie haben den Sieg heute verdient. Wir sind im letzten Drittel ein wenig ins Laufen gekommen, aber Nürnberg hat nicht viel zugelassen. Jetzt, da es vorbei ist, drücke ich Nürnberg wieder die Daumen für die kommenden Spiele.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Wir mussten nach dem letzten Spiel eine Reaktion zeigen, da haben wir uns ein Ei gelegt. Das erste Drittel war mit Abstand unser bestes heute, da hatten wir sehr viel Druck und den nötigen Zug zum Tor. Im zweiten und letzten Drittel hat Frankfurt ein wenig das Momentum übernommen und Niklas Treutle hatte einige wichtige Saves für uns. Charlie Gerard entwickelt sich aktuell ein bisschen zum Mr. Overtime für uns.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
0:1 | 09:28 | Bokk | Fröberg | ||
1:1 | 15:07 | Maier | Barratt | Headrick | 5:4-Überzahl |
2:1 | 19:02 | Graber | Barratt | McKenna | |
2:2 | 53:54 | Wilkie | Matushkin | Bokk | |
3:2 | 63:55 | Gerard | |||
Strafen
Nürnberg Ice Tigers | 6 Min |
Löwen Frankfurt | 6 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 4.123 |
Schiedsrichter: | Roman Gofman, Christopher Schadewaldt |