Noch ohne ihren Neuzugang Mark Rassell gingen die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend ins wichtige Duell gegen die Grizzlys Wolfsburg. In der Anfangsphase hatten die Gäste ein wenig mehr vom Spiel, ohne dabei aber richtig gefährlich zu sein. Spencer Machacek hatte die erste Gelegenheit mit einem Schlagschuss, Leon Hungerecker hielt den Puck sicher (4.). Jeremy McKenna probierte es auf der anderen Seite aus dem Slot mit der Rückhand, aber auch Dustin Strahlmeier war von Beginn an auf dem Posten (7.). In einer erwartungsgemäß engen und hart umkämpften Partie konnte sich Hungerecker auch gegen John Ramage von der blauen Linie auszeichnen (9.). Eugen Alanov eroberte den Puck in der 14. Minute im Wolfsburger Drittel und schoss knapp am langen Pfosten vorbei. In dieser Szene hakte Luis Schinko Nürnbergs Top-Scorer Evan Barratt, die Ice Tigers kamen zu ihrem ersten Überzahlspiel und schlugen sofort eiskalt zu. Am Ende eines wunderbaren Spielzugs über Owen Headrick und Evan Barratt tauchte Jeremy McKenna frei vor dem Tor auf und überwand Strahlmeier mit der Rückhand zur 1:0-Führung (14.). In Unterzahl hatten Will Graber (16.) und Evan Barratt (17.) die Riesenchancen zum zweiten Tor, Graber scheiterte am Pfosten, Barratt an Strahlmeier.
In der 22. Minute spielten die Ice Tigers erneut in Überzahl, Ryan Stoa bediente Owen Headrick, der mit einem Handgelenkschuss an Strahlmeiers Fanghand scheiterte (22.). Nürnberg machte Druck im Powerplay, aber auch Constantin Braun und Eugen Alanov konnten den Wolfsburger Schlussmann nicht überwinden (24.). In der 25. Minute war die 2:0-Führung dennoch fällig: Will Graber spielte einen Aufbaupass im eigenen Drittel zu Charlie Gerard, der direkt auf die rechte Seite zu Cody Haiskanen weiterleitete. Der Verteidiger brachte den Puck ins Wolfsburger Drittel und traf mit einem perfekten Handgelenkschuss ins lange Eck. Zwei Minuten später fanden die Grizzlys allerdings einen Weg zurück in die Partie. Andy Miele spielte vom Bullypunkt tief zur Torlinie zu Nick Caamano, der Hungerecker mit der Rückhand überwinden konnte – nur noch 2:1 für die Ice Tigers (27.). Die Partie wurde in der Folge zunehmend hitzig geführt, der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Matt White wurde nicht anerkannt, da das Spiel zu dem Zeitpunkt bereits unterbrochen war (35.). White hatte auch die nächste Chance, die Leon Hungerecker mit einer starken Reaktion aber zunichte machte (36.). Damit blieb es nach 40 Minuten bei der knappen Führung für die Ice Tigers.
Nach wenigen Augenblicken im Schlussdrittel hatte Jeremy McKenna nach einem Doppelpass mit Evan Barratt eine gute Chance von der linken Seite, Strahlmeier lenkte seinen Direktschuss ins Fangnetz (41.). Wolfsburg kam in der 42. Minute gefährlich ins Nürnberger Drittel, Spencer Machacek fälschte eine Hereingabe von Phil Varone gefährlich ab, Hungerecker reagierte stark mit den Schonern. Nach einem Fehlpass der Grizzlys im eigenen Drittel zog Owen Headrick aus vollem Lauf ab, schoss aber knapp übers Tor (43.). Wolfsburg tat in der Folge spielstandsbedingt mehr fürs Spiel, die Ice Tigers konzentrierten sich auf ihre kontrollierte Defensive und hielten die Grizzlys weg vom eigenen Tor. In der 52. Minute verlor Hayden Shaw den Puck an Luis Schinko, der mit der Rückhand aufs kurze Eck schoss, Hungerecker reagierte gut mit der Stockhand. In der Schlussphase gelang es den Ice Tigers immer wieder, den Puck kontrolliert aus dem eigenen Drittel zu bringen und wichtige Zeit in der Wolfsburger Zone von der Uhr zu nehmen. Mike Stewart nahm seinen Torhüter drei Minuten vor Schluss vom Eis, die Ice Tigers befreiten sich aber immer wieder geschickt und ließen nichts mehr zu. Durch den knappen und wichtigen 2:1-Heimsieg kletterten die Ice Tigers wieder zurück in die Playoff-Ränge.
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
Nürnberg Ice Tigers | 1 | 1 | 0 | 2 |
Grizzlys Wolfsburg | 0 | 1 | 0 | 1 |
Stimmen zum Spiel
Mike Stewart (Wolfsburg): Es war eine enge Partie vom ersten Bully bis zum letzten. Wir sind mit Tempo ins Spiel gekommen und durch ein Gegentor in Überzahl in Rückstand geraten. Strahlie hat ein paar Top-Paraden gemacht und wir haben weiter gepusht. Bei der 4 gegen 4 Situation ist ein Stürmer zu tief gestanden und wir sind in einen Konter gelaufen. Die Jungs haben Gas gegeben und wir sind ins Spiel zurückgekommen. Wir haben einige Top-Chancen ausgearbeitet, ein nicht gegebenes Tor hat uns weh getan und Energie gekostet. Im letzten Drittel war es offen bis zum Schluss, beide Teams haben um jeden Zentimeter Eis gekämpft. Unser Manko ist, dass wir die Chancen nicht nutzen und die entscheidenden Mo
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Wir wussten, dass es ein emotionales Spiel werden würde, deshalb wollten wir es von Beginn an sehr einfach halten. Das ist uns zu Beginn gut gelungen und wir haben die Linien gut gehalten. Im zweiten Drittel sind wir ein wenig von unserem Plan abgekommen, unser Goalie hatte einige sehr wichtige Saves. Im letzten Drittel haben wir Playoff-Hockey gespielt und den Sieg über die Zeit gebracht. Unser Powerplay und Unterzahlspiel waren heute herausragend und der Schlüssel zum Sieg.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
1:0 | 13:49 | McKenna | Barratt | Headrick | 5:4-Überzahl |
2:0 | 24:13 | Haiskanen | Gerard | Graber | |
2:1 | 26:18 | Caamano | Miele |
Strafen
Nürnberg Ice Tigers | 12 Min |
Grizzlys Wolfsburg | 9 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 7.003 |
Schiedsrichter: | Marian Rohatsch, Kilian Hinterdobler |