Zum letzten Heimspiel vor der Deutschland-Cup-Pause kamen die Straubing Tigers zur Red Party nach Nürnberg. Der Tabellenzweite aus Niederbayern kam zunächst etwas besser in die Partie, Josh Melnick brachte den ersten Schuss aufs Tor, Niklas Treutle zeigte sich auf dem Posten (2.) und wehrte auch einen Schuss von Marcel Brandt aufs kurze Eck ab (4.). Die Ice Tigers kamen über Owen Headrick und Charlie Gerard zu ihren ersten Gelegenheiten, aber auch Henrik Haukeland war von Beginn an hellwach (6.). Kurz darauf eroberte Evan Barratt den Puck hinter dem Straubinger Tor und spielte zur blauen Linie, Cody Haiskanen hatte viel Zeit und schoss aus dem Handgelenk, Haukeland hielt sicher (7.). In einem von wenigen Unterbrechungen geprägten Spiel ging Straubing in der 11. Minute in Führung, als Adrian Klein einen Direktschuss vom rechten Bullypunkt ins kurze Eck jagte – 0:1 aus Nürnberger Sicht. Die Ice Tigers fanden die passende Antwort und glichen die Partie nach einem genialen Spielzug aus. Evan Barratt brachte den Puck ins Drittel, drehte ab und bediente Owen Headrick mit einem Querpass. Der Verteidiger ließ Elis Hede aussteigen, zog vors Tor und traf eiskalt zum 1:1 ins kurze Eck (18.).
Die Ice Tigers erwischten im zweiten Drittel einen Start nach Maß und gingen in der 22. Minute mit 2:1 in Führung. Roman Kechter eroberte den Puck im Straubinger Drittel und spielte quer zu Charlie Gerard, der Haukeland mit einem platzierten Handgelenkschuss in den Winkel der Fanghandseite keine Chance ließ. Nach einer Strafe gegen Straubings Nick Halloran spielten die Ice Tigers in Überzahl, innerhalb von 22 Sekunden mussten Owen Headrick und Marcus Weber für ihre Aktionen zum Unmut der Nürnberger Fans aber auf die Strafbank. Sie hatten kurz zuvor bei Nürnberger Überzahl ein weiteres Foul eines Straubingers gesehen. Statt in doppelter Überzahl spielten die Ice Tigers in doppelter Unterzahl, was Straubing durch Wade Allison per Abpraller (26.) und Marcel Brandt nur 21 Sekunden später per Schlagschuss (26.) ausnutzten und das Spiel drehten. Erneut fanden die Ice Tigers die passende Antwort, blieben trotz der Entscheidungen ruhig und kamen zum erneuten Ausgleich. Roman Kechter war es, der den Puck aus dem Gewühl heraus zum 3:3 über die Linie drückte (30.). Das Spiel war nun deutlich hektischer und chaotischer als im ersten Drittel, bis zur zweiten Pause lieferten sich die Teams einen Schlagabtausch auf Augenhöhe.
Das sollte sich auch im letzten Drittel fortsetzen. Die Ice Tigers setzten sich gleich im Angriffsdrittel fest, ein Querpassversuch von Evan Barratt wurde im letzten Moment von Nicolas Beaudin abgefangen (42.). Straubing versuchte es über Danjo Leonhardt, Treutle hielt sicher mit der Fanghand (44.). In der 47. Minute konterten die Ice Tigers über Brett Murray über die linke Seite, sein Querpass kam bei Greg Meireles an, der Mittelstürmer parierte den Schuss stark mit der Stockhand. Auf der anderen Seite kam Elis Hede im hohen Slot zum Abschluss, sein Schuss wurde vor dem Tor aber geblockt (50.). In der 52. Minute jubelten die Straubinger Fans über ein vermeintliches Tor von Justin Scott, nach Studium des Videobeweises erkannten die Schiedsrichter den Treffer wegen einer Kickbewegung aber nicht an. Bis in die Schlussphase hatten beide Teams ihre Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden, was letztlich den Gästen auch gelang. In der 59. Minute bekam Zac Leslie einen Pass in die Mitte und überwand Treutle mit einem harten, flachen Schuss durch die Schoner zum 3:4. Die Ice Tigers setzten in der letzten Minute alles auf eine Karte, Marcel Brandt besorgte knapp zwei Sekunden vor Schluss mit einem Schuss ins leere Nürnberger Tor den 3:5-Endstand in einer Partie, in der die Ice Tigers Punkte verdient gehabt hätten.
Foto: Thomas Hahn
| 1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
| Nürnberg Ice Tigers | 1 | 2 | 0 | 3 | 
| Straubing Tigers | 1 | 2 | 2 | 5 | 
Stimmen zum Spiel
Craig Woodcroft (Straubing): Wir sind glücklich, dass wir das Spiel am Ende gewinnen konnten. Nürnberg spielt hart, wir wussten, dass es ein enges Spiel werden würde. Wir hatten gute Momente, ein paar Mal sind wir aber von unserem Plan abgekommen. Das lag aber vielleicht auch daran, dass Nürnberg besser reingekommen ist. Es war ein unterhaltsames Spiel für die Fans, vielleicht nicht so für die Trainer.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Ich denke, wir hätten heute Punkte verdient gehabt. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Einsatz, wir haben sehr hart gekämpft. Es ist ärgerlich, dass uns bei einem normalen Backcheck in der Schlussphase die entscheidenden Fehler unterlaufen sind. Wir müssen das jetzt schnell abhaken und uns auf Sonntag fokussieren.
Tore
| Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
| 0:1 | 10:37 | Klein | Green | Halloran | |
| 1:1 | 17:38 | Headrick | Barratt | Heigl | |
| 2:1 | 21:44 | Gerard | Kechter | ||
| 2:2 | 25:31 | Allison | Brandt | Halloran | 5:3-Überzahl | 
| 2:3 | 25:52 | Brandt | Melnick | 5:4-Überzahl | |
| 3:3 | 29:51 | Kechter | Gerard | Barratt | |
| 3:4 | 58:16 | Leslie | Brunnhuber | Varejcka | |
| 3:5 | 59:58 | Brandt | Empty-Net-Goal | 
Strafen
| Nürnberg Ice Tigers | 6 Min | 
| Straubing Tigers | 6 Min | 
Allgemeine Informationen
| Zuschauerzahl: | 6.033 | 
| Schiedsrichter: | Zsombor Pálkövi, Ghislain Hebert | 
