Das letzte Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause stand für die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag bei den Adlern in Mannheim auf dem Programm. Kurz vor der Abfahrt meldete sich mit Constantin Braun ein weiterer Spieler angeschlagen ab, das Team von Mitch O’Keefe musste also mit sechs Verteidigern und elf Stürmern bestehen. Dennoch hielten die Ice Tigers von Beginn an gut mit, zeigten sich konzentriert in der Defensive und lauerten auf ihre Kontermöglichkeiten. In der 5. Minute brachte Owen Headrick den Puck über die rechte Seite ins Mannheimer Drittel und spielte quer zum mitgelaufenen Charlie Gerard, dessen Direktschuss konnte Maximilian Franzreb aber parieren. Gerard war auch an der nächsten Situation beteiligt, diesmal kreiselte er durchs Drittel der Adler, zog über die linke Seite vors Tor und schoss aufs kurze Eck, Franzreb war erneut zur Stelle (8.). Auf der anderen Seite kamen auch die Adler zu einer Konterchance, die Lukas Kälble mit einem Schuss übers Gehäuse abschloss (9.). In der 11. Minute kam Matthias Plachta über die rechte Seite gefährlich vors Tor und schloss mit der Rückhand ab, Niklas Treutle hielt sicher. Wenige Augenblicke später blockte Justus Böttner einen Schuss der Adler genau in den Lauf von Charlie Gerard, der kam mit Tempo über die rechte Seite und bediente den mitgelaufenen Roman Kechter. Kechter hielt die Kelle rein und lenkte den Puck zur 1:0-Führung unter die Latte (11.).
Als Mannheims Maximilian Heim wegen eines hohen Stocks auf der Strafbank saß, erhöhten die Ice Tigers sogar auf 2:0. Charlie Gerard bediente Tyler Spezia auf Höhe der Mittellinie mit einem perfekten Pass in den Lauf, Spezia kam mit Tempo ins Drittel und jagte einen herausragenden Handgelenkschuss ins lange Eck. Nürnberg nahm die Zwei-Tore-Führung mit in den Mittelabschnitt, die Adler kamen in der 23. Minute aber schnell ins Spiel zurück. Lukas Kälble war es, der einen Abpraller über die Linie drückte, nachdem Justin Schütz zuvor einen Schuss von der blauen Linie gefährlich abgefälscht hatte – nur noch 2:1 für die Ice Tigers. In der 27. Minute konterten die Ice Tigers schnell aus dem eigenen Drittel heraus, Greg Meireles zog vors Tor und traf nur den Pfosten. Nürnberg setzte aber nach und nutzte seine nächste Chance zum 3:1. Evan Barratt schüttelte Dan Renouf hinter dem Tor der Adler ab und spielte punktgenau nach vorne, Sam Dove-McFalls löste sich rechtzeitig und verwandelte einen Direktschuss aufs kurze Eck. Mannheim wackelte, Brett Murray schoss bei der nächsten Konterchance knapp am Tor vorbei (33.). In der Schlussphase des zweiten Drittels nahmen die Ice Tigers drei Strafen, die Adler feuerten aus allen Lagen, fanden in Niklas Treutle aber immer wieder ihren Meister.
Dennoch nahmen die Adler 76 Sekunden Überzahl mit ins letzte Drittel. Die Ice Tigers überstanden aber auch diese Phase schadlos und schlugen in der 44. Minute in der Offensive erneut zu. Brett Murray eroberte den Puck hinter dem Mannheimer Tor von Leon Gawanke und spielte vors Tor, Tyler Spezia stand völlig frei und traf mit einem Direktschuss zur 4:1-Führung. In der nächsten Unterzahlsituation konnte sich Niklas Treutle gegen John Gilmour (47.) und Lukas Kälble (48.) auszeichnen und war auch kurz danach mit dem Schoner gegen Gilmour zur Stelle (49.). In der 50. Minute bekamen die Adler einen Penalty zugesprochen, weil Jakob Weber die Scheibe im Torraum unter dem Handschuh begraben hatte. Justin Schütz lief an, verlor aber zwischenzeitlich die Scheibe und Treutle parierte mit dem Schoner. Kurz darauf bejubelten die Adler den vermeintlichen Anschlusstreffer, Luke Esposito fälschte einen Schuss aber mit deutlich zu hohem Schläger ab (42.). Mannheim nahm den Torhüter über sechs Minuten vor Schluss vom Eis und wurde doch noch belohnt: Maximilian Heim drückte einen Nachschuss über die Linie – nur noch 4:2 für Nürnberg (55.). Mehr passierte dann aber nicht mehr, gestützt auf einen überragenden Niklas Treutle, der mit 49 Saves aus der Partie ging, brachten die Ice Tigers das Ergebnis über die Zeit und feierten nach 21 Niederlagen in Mannheim in Folge endlich wieder einen Sieg.
Foto: Daniel Bamberger
| 1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
| Adler Mannheim | 0 | 1 | 1 | 2 | 
| Nürnberg Ice Tigers | 2 | 1 | 1 | 4 | 
Stimmen zum Spiel
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Es war ein hart umkämpftes Spiel, wir wollten den Puck die ersten zehn Minuten gut managen und die Special Teams gewinnen. Das Überzahltor war ganz wichtig für uns, das war eine große Erleichterung. Am Ende des Tages hat unser Torhüter einige wichtige Saves gemacht und wir konnten schnelle Spielzüge aus dem eigenen Drittel aufziehen.
Dallas Eakins (Mannheim): Das Spiel ist heute schwierig zu beurteilen. Normalerweise ist man ganz zufrieden, wenn man 50 Schüsse aufs Tor abgibt. Wir haben Nürnberg heute drei Tore geschenkt, das darf nicht passieren. Ein Spiel ist normalerweise ein Rennen zu drei Toren. Unsere Special Teams haben uns heute im Stich gelassen, daran müssen wir nach der Pause arbeiten.
Tore
| Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
| 0:1 | 10:31 | Kechter | Gerard | ||
| 0:2 | 17:03 | Spezia | Gerard | J. Weber | 5:4-Überzahl | 
| 1:2 | 22:49 | Kälble | Schütz | Greco | |
| 1:3 | 28:06 | Dove-McFalls | Barratt | Böttner | |
| 1:4 | 43:57 | Spezia | Murray | Karrer | |
| 2:4 | 54:18 | Heim | Michaelis | Reichel | EA 6:5 | 
Strafen
| Adler Mannheim | 2 Min | 
| Nürnberg Ice Tigers | 10 Min | 
Allgemeine Informationen
| Zuschauerzahl: | 13.600 (ausverkauft) | 
| Schiedsrichter: | André Schrader, Kilian Hinterdobler | 
