Zum wichtigen Auswärtsspiel bei den nach vier Spielen noch punktlosen Löwen Frankfurt traten die Nürnberg Ice Tigers zum dritten Mal in Folge mit unverändertem Personal an. Das Spiel begann von beiden Seiten abwartend geführt, in der 4. Minute kamen beide Teams dann binnen weniger Augenblicke zu ihren ersten guten Möglichkeiten. Erst konnte sich Evan Fitzpatrick gegen Dennis Lobach aus dem hohen Slot auszeichnen, dann war Cody Brenner gegen Thomas Heigl und Evan Barratt zur Stelle. Die Ice Tigers wirkten in der Anfangsphase spielsicherer, Charlie Gerard fing einen Aufbaupass der Löwen in deren Drittel ab und scheiterte mit einem Handgelenkschuss an Brenner (8.). Nürnberg nahm wie schon in den vergangenen Partien zu viele Strafen, zeigten sich in Unterzahl aber deutlich sicherer als zuletzt. In der 17. Minute brachte ein stark vorgetragener Angriff die Führung für die Ice Tigers: Tyler Spezia spielte einen öffnenden Diagonalpass durchs Frankfurter Drittel, Charlie Gerard von der linken Seite quer vors Tor und Samuel Dove-McFalls verwandelte den Direktschuss zur 1:0-Führung.
Weil Fitzpatrick einen Direktschuss von Ryan McKiernan bei Frankfuter Überzahl abwehrte, nahmen die Ice Tigers die knappe Führung auch mit in den Mittelabschnitt. Auch im zweiten Drittel passierte zunächst wenig, erst in der 27. Minute wurde es gefährlich, als Thomas Heigl eine Hereingabe von Cole Maier aufs Frankfurter Tor lenkte, Brenner aber mit dem Schoner parierte. Nach einer Strafe gegen Noah Dunham spielten die Ice Tigers kurz darauf zum ersten Mal selbst in Überzahl, Brenner lenkte wehrte einen Direktschuss von Cole Maier ins Fangnetz (28.). Die Löwen überstanden das Unterzahlspiel und waren danach die tonangebende Mannschaft, bissen sich an Evan Fitzpatrick aber die Zähne aus: Cameron Brace (31.) und Dennis Lobach (32.) konnten Nürnbergs Schlussmann nicht überwinden. In der 35. Minute spielten die Ice Tigers wieder einmal in Unterzahl, nutzten diese Situation aber sogar zur 2:0-Führung. Cole Maier brachte den Puck aus dem eigenen Drittel ins Frankfurter Drittel und bediente Marcus Weber nach einem Doppelpass so perfekt, dass der Kapitän nur noch einschieben musste.
Genau wie im ersten Drittel war Fitzpatrick auch im zweiten Drittel in der Schlussphase im Mittelpunkt, diesmal bewahrte er seine weiße Weste gegen Markus Schweiger, der von der rechten Seite frei zum Abschluss kam (39.). Die Ice Tigers begannen hochkonzentriert im Schlussabschnitt und nutzten ihr nächstes Powerplay zum vorentscheidenden 3:0. Greg Meireles spielte von der linken Seite quer, Evan Barratt von dort diagonal zum langen Pfosten und Samuel Dove-McFalls lenkte den Puck zu seinem zweiten Treffer des Abends über die Linie (45.). Die Löwen gaben nicht auf, die Ice Tigers spielten mit der Drei-Tore-Führung aber souverän und ließen hinten nicht mehr viel zu. Nach einem Schlägerbruch bei Marcus Weber kam Chris Wilkie noch einmal zu einer guten Konterchance, Fitzpatrick hielt aber sicher mit der Fanghand (51.). Bei Nürnberger Überzahl hatte Samuel Dove-McFalls sogar den Hattrick auf dem Schläger, lenkte einen Schuss von Owen Headrick aber nur an den Pfosten (56.). Auf der anderen Seite gab es in der 57. Minute eine unschöne Szene, als Will Graber vor dem eigenen Tor auf Evan Fitzpatricks Kelle stieg, dabei wegrutschte und böse umknickte. Für ihn war das Spiel vorbei, er musste auf dem Weg in die Kabine gestützt werden. Auf dem Eis passierte dann nicht mehr viel, die Ice Tigers durften sich am Ende über einen letztlich souveränen Sieg freuen.
Foto: Thomas Hahn
| 1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
| Löwen Frankfurt | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Nürnberg Ice Tigers | 1 | 1 | 1 | 3 |
Stimmen zum Spiel
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Ich denke, das war von beiden Teams ein sehr hart umkämpftes Spiel, in dem beide zu unterschiedlichen Zeitpunkten das Momentum hatten. Unser Torhüter hatte einige wichtige Saves und war für mich der Hauptunterschied. Wir waren sehr viel auf der Strafbank, aber unser Unterzahlspiel hat heute einen sehr guten Job gemacht.
Tom Rowe (Frankfurt): Wir hatten für Phasen im Spiel gutes Momentum und am Anfang gute Chancen, die wir einfach nicht nutzen konnten. Fitzpatrick hat wirklich gut gespielt. Unser Unterzahlspiel war besser als zuletzt. Ich weiß, dass wir ein Tor hergegeben haben, aber da hat Barratt einen unglaublichen Pass zu Dove-McFalls gespielt. Das Powerplay hat auch ein bisschen mehr gezeigt, wir haben öfter aufs Tor geschossen. Wenn man in so einer Phase steckt wie wir, halten die Spieler ihre Schläger einfach fester.
Tore
| Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
| 0:1 | 16:06 | Dove-McFalls | Gerard | Spezia | |
| 0:2 | 34:26 | M. Weber | Maier | 4:5-Unterzahl | |
| 0:3 | 44:09 | Dove-McFalls | Barratt | Meireles | 5:4-Überzahl |
Strafen
| Löwen Frankfurt | 12 Min |
| Nürnberg Ice Tigers | 14 Min |
Allgemeine Informationen
| Zuschauerzahl: | 4.742 |
| Schiedsrichter: | Roman Gofman, Andreas Huber |
