Nach dem kräftezehrenden Heimspiel gegen die Eisbären Berlin mussten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag beim EHC Red Bull München erneut mit nur drei kompletten Reihen auskommen. Die Red Bulls probierten es von Beginn mit großem Druck und gingen schon nach 106 gespielten Sekunden in Überzahl in Führung. Owen Headrick musste von der Strafbank aus sehen, wie Yasin Ehliz am Ende einer schnellen Kombination über Adam Brooks und Gabriel Fontaine mit einem Direktschuss erfolgreich war – 1:0 für München (2.). Die Ice Tigers fanden allerdings die passende Antwort und nutzten ihre erste Chance in der 4. Minute zum 1:1-Ausgleich. Julius Karrer zwang Mathias Niederberger mit einem Direktschuss von der blauen Linie zum Abpraller, Evan Barratt kam an die Scheibe und spielte im Fallen quer vors Tor, Owen Headrick stand goldrichtig und verwandelte zum 1:1. Charlie Gerard hatte kurz darauf mit einem Alleingang sogar die Riesenchance zur Führung, scheiterte aber an Niederbergers Fanghand (7.). München hatte in der Folge zwar insgesamt etwas mehr vom Spiel, die Ice Tigers setzen aber ihrerseits immer wieder gefährliche Nadelstiche in der Offensive. Jeremy McKenna bekam in der 14. Minute einen Pass von hinter dem Tor und zog aus kurzer Distanz direkt ab, Niklas Treutle parierte stark mit der Stockhand. Auch gegen einen Direktschuss von Yasin Ehliz vom rechten Bullykreis war Treutle zur Stelle (16.).

In der 17. Minute verloren die Red Bulls den Puck im eigenen Drittel, Evan Barratt steckte durch zu Jake Ustorf, der Brett Murray mit einem Querpass vors Tor bediente. Murray hielt den Schläger rein und lenkte den Puck knapp am Tor vorbei. Gut eine Minute vor Drittelende kam Greg Meireles noch einmal zu einer guten Gelegenheit aus dem Slot, konnte Niederberger aber nicht überwinden. Die erste Chance im zweiten Drittel hatte Tyler Spezia nach einem energischen Antritt über die rechte Seite, er schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei (22.). Anschließend profitierten die Red Bulls von ihren vier kompletten Reihen und dem langen Wechsel im Mittelabschnitt und übernahmen mehr und mehr die Kontrolle. Nach fünf gespielten Minuten verhinderte Owen Headrick mit einem Block im letzten Moment die Münchner Führung, die in der 32. Minute aber fällig war. Veit Oswald spielte von Höhe der Torlinie in den Slot, Maximilian Kastner traf die Scheibe nicht, die dadurch aber an den langen Pfosten kam, wo Ryan Murphy direkt abzog und Treutle auf der Stockhandseite überwand – 2:1 für München. Exakt 61 Sekunden später durften die Fans der Red Bulls zum dritten Mal jubeln. Patrick Hager steckte in der neutralen Zone etwas glücklich durch in den Lauf von Markus Eisenschmid, der Treutle flach durch die Schoner zum 3:1 bezwang (33.).

Wenige Augenblicke später hatte Thomas Heigl die Riesenchance zum Anschlusstreffer, als er einen Puck in der neutralen Zone abfing und alleine auf Niederberger zulief, aber an dessen Stockhand scheiterte (34.). München nahm die Zwei-Tore-Führung mit ins letzte Drittel und hatte gleich zu Beginn des Schlussabschnitts zweimal hintereinander in Überzahl die Möglichkeit, das Spiel endgültig zu entschieden. Die Ice Tigers überstanden diese vier Minuten gegen Charlie Gerard aber schadlos und hatten nach acht Minuten die nächste große Chance zum Anschluss. Diesmal lief Brett Murray auf und davon, wurde aber – ohne Strafe – von Phillip Sinn mehrfach am Handschuh gehakt und kam deshalb nicht gefährlich zum Abschluss. In der Schlussphase wurden die nachlassenden Kräfte mehr als deutlich, München verwaltete die Führung und machte in der 59. Minute durch einen Schuss von Yasin Ehliz ins leere Nürnberger Tor alles klar – 4:1 für die Red Bulls.

Für die Ice Tigers geht es nun darum, die leeren Akkus in den kommenden Tagen wieder aufzuladen, um am Freitag in Bremerhaven für den nächsten Kraftakt bereit zu sein.

Foto: City-Press

Stimmen zum Spiel 

Mitch O'Keefe (Nürnberg): 

Oliver David (München): 

Tore

Strafen

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