Nach dem wichtigen Heimsieg gegen die Grizzlys Wolfsburg wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagabend auch beim Tabellenführer in Ingolstadt etwas Zählbares mitnehmen. Die Aufstellung blieb unverändert, Leon Hungerecker bekam nach seinem Shutout vom Freitag erneut den Vorzug vor Niklas Treutle. Ingolstadt begann mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers und kontrollierte das Spiel in der Anfangsphase. Nach einem Bully im Nürnberger Drittel zog mit Sam Ruopp ein Verteidiger vors Tor der Ice Tigers, Riley Sheen servierte einen perfekten Diagonalpass von der blauen Linie und Ruopp lenkte den Puck zum 1:0 ins kurze Eck (7.). Kurz darauf kamen die Ice Tigers zu ihrer ersten guten Chance, als sich Jeremy McKenna mit einem Solo durchsetzte und aus dem Handgelenk knapp übers Tor schoss (8.). Ingolstadt hatte dennoch mehr vom Spiel, Hungerecker parierte die nächsten Möglichkeiten durch Fabio Wagner (10.) und Daniel Schmölz (11.) mit dem Schoner. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Ice Tigers besser in die Partie und auch zur ein oder anderen Chance. Nach einem Doppelpass mit Eugen Alanov lenkte Cody Haiskanen den Puck aus kurzer Distanz knapp am Ingolstädter Tor vorbei (16.). In der letzten Minute des Auftaktdrittels zog Will Graber den Puck geschickt an einem Verteidiger vorbei und schoss flach mit der Rückhand, Devin Williams parierte mit dem Schoner und der Nachschuss von Evan Barratt aus dem Hintergrund wurde geblockt (20.).
Im zweiten Drittel knüpften die Ice Tigers an den Schlussminuten des ersten Abschnitts an und kamen direkt zu einer guten Möglichkeit: Ryan Stoa hielt den Puck im Angriffsdrittel und legte ab zu Cole Maier, der Williams aus dem Handgelenk zu einem Save mit der Stockhand zwang (22.). Ingolstadt nutzte hingegen seine erste Möglichkeit im Mittelabschnitt, um auf 2:0 zu erhöhen. Myles Powell spielte von der blauen Linie tief vors Tor, Wayne Simpson nahm den Puck perfekt mit, drehte sich geschickt um die eigene Achse und schob überlegt ein (25.). In der Folge kamen die Ice Tigers immer wieder gefährlich ins Ingolstädter Drittel, verpassten es aber, ihre Chancen zu nutzen. Will Graber scheiterte aus dem Slot aus der Drehung an Williams (26.), Sam Dove-McFalls traf aus dem Handgelenk nur die Maske des Ingolstädter Torhüters (28.). In der 31. Minute konterte Wojciech Stachowiak für die Hausherren, Marcus Weber konnte seinen Alleingang nur mit einem Stockschlag stoppen. Zum fälligen Penalty lief Stachowiak selbst an, schoss mit der Rückhand aber knapp vorbei. Danach kamen die Ice Tigers zu ihren nächsten Gelegenheiten, aber auch Owen Headrick (33.) und Evan Barratt in Überzahl (37.) konnten Williams nicht überwinden.
Ingolstadt nutzte seine Chancen weiterhin kaltschnäuziger und erhöhte 51 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts auf 3:0, als Riley Sheen über die linke Seite kam und Hungerecker mit einem Handgelenkschuss auf die Fanghandseite überwinden konnte (40.). Das letzte Drittel begann mit einer Schrecksekunde für die Ice Tigers: Marcus Weber blockte einen satten Direktschuss von Daniel Schmölz mit dem linken Bein, brach sofort zusammen und wurde auf dem Weg in die Kabine von zwei Ingolstädter Ordnern gestützt (42.). Ohne ihren Kapitän versuchten sich die Ice Tigers an einem weiteren Comeback in dieser Saison, im Abschluss fehlte aber oftmals das letzte Quäntchen. So auch in Überzahl, als Jeremy McKenna gleich zweimal gefährlich zum Abschluss kam, Williams aber nicht überwinden konnte (47.). Ingolstadt kam dem vierten Tor in Überzahl gefährlich nahe, Alex Breton traf aus dem hohen Slot aber nur den Pfosten (51.). Das Spiel war mittlerweile entschieden, der Schlusspunkt war dem Tabellenführer in Überzahl vorbehalten. Nach einem Diagonalpass von Myles Powell zog Kenny Agostino direkt aufs kurze Eck ab und sorgte für den 4:0-Endstand in einem Spiel, in dem die Ice Tigers an ihrer eigenen Chancenverwertung und der eines starken Gegners scheiterten.
Foto: Johannes Traub
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
ERC Ingolstadt | 1 | 2 | 1 | 4 |
Nürnberg Ice Tigers | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stimmen zum Spiel
Mitch O'Keefe (Nürnberg): Es war heute insgesamt nicht unser Abend. Wir haben im ersten Drittel nach einem Bully einmal die Zuordnung verpasst und sind direkt in Rückstand geraten. Wir sind nicht wirklich zu unserem Gameplan gekommen. Ingolstadts Umschaltspiel war sehr gut. Als wir schließlich zu unserem Gameplan gefunden haben, konnten wir auch einige Chancen kreieren, diese aber nicht nutzen.
Mark French (Ingolstadt): Das erste Tor war sehr wichtig, das ist zuhause immer von großer Bedeutung. Nürnberg spielt sehr strukturiert und arbeitet sehr hart, das mussten wir heute ebenfalls zeigen. Das ist uns heute auch gelungen. Im zweiten Drittel hat uns Nürnberg gut unter Druck gesetzt. Devin Williams hat stark gespielt und uns in der Phase den nötigen Rückhalt gegeben. Im letzten Drittel haben wir sehr strukturiert gespielt und sind sehr glücklich über die drei Punkte.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
1:0 | 06:38 | Ruopp | Sheen | Preto | |
2:0 | 24:41 | Simpson | Powell | Agostino | |
3:0 | 39:08 | Sheen | Schmölz | Ruopp | |
4:0 | 56:27 | Agostino | Powell | Sheen | 5:4-Überzahl |
Strafen
ERC Ingolstadt | 4 Min |
Nürnberg Ice Tigers | 2 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 4.383 |
Schiedsrichter: | Sean MacFarlane, Bastian Steingroß |