Am Sonntagnachmittag kam es in Nürnberg zum Duell zweier alter Freunde: Niklas Treutle und Leon Hungerecker standen sich beim Heimspiel der Ice Tigers gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven gegenüber. Beide Torhüter waren früh gefordert, erst Leon Hungerecker gegen Brett Murray nach wenigen Sekunden, dann Niklas Treutle mit der Fanghand gegen Miha Verlic von der blauen Linie (1.). Die Ice Tigers hatten in der Anfangsphase insgesamt mehr vom Spiel, Constantin Braun (4.) und Cody Haiskanen (6.) konnten Hungerecker aber nicht überwinden. Noch enger wurde es in der 9. Minute, als Hungerecker einen Alleingang von Charlie Gerard mit der Fanghand entschärfte. In der 12. Minute dachten alle Zuschauer, Spieler und Trainer beider Teams, dass die Ice Tigers den Führungstreffer erzielt hätten: Am Ende eines bärenstarken Überzahlspiels traf Owen Headrick vom linken Bullykreis ins lange Eck, weil Brett Murray vor dem Tor eingeparkt hatte und Hungerecker die Sicht nahm. Die Schiedsrichter gaben das Tor auf dem Eis, gingen aber zum Videobeweis und erkannten den Treffer ab, weil Murray für ihr Empfinden zu lange im Torraum stand („Dauerpräsenz im Torraum“). Nürnberg setzte nach und hatte die Führung in der 18. Minute erneut auf dem Schläger, als Samuel Dove-McFalls nach einem Querpass von Evan Barratt frei vor dem Tor auftauchte. Seinen Schuss aufs kurze Eck entschärfte Hungerecker allerdings stark mit der Stockhand.
Die erste Möglichkeit im Mittelabschnitt hatte Max Görtz für Bremerhaven, er traf aus kurzer Distanz aber nur Treutles Maske. Die Ice Tigers nahmen in der Folge wieder mehr Fahrt auf und gingen in der 27. Minute – diesmal auch ohne Videobeweis – in Führung. Jakob Weber spielte an der blauen Linie quer, Julius Karrer schoss halbhoch aus dem Handgelenk und Brett Murray fälschte vor dem Tor (und vor dem Torraum) unhaltbar zum 1:0 ab. Bremerhaven hatte die Antwort auf dem Schläger, Treutle parierte einen Alleingang von Fabian Herrmann aber souverän (29.). Die Ice Tigers machten es in dieser Phase besser und nutzten ihre nächste gute Chance zur 2:0-Führung. Greg Meireles kam über die rechte Seite, täuschte einen Schuss an, fuhr hinters Tor und spielte punktgenau nach vorne zu Owen Headrick, der aus dem Handgelenk perfekt in den Winkel traf. (32.). Bremerhaven antworte allerdings schnell, Akito Hirose nahm einen Pass von hinter dem Tor etwas glücklich mit zum langen Pfosten und hob den Puck unter die Latte – nur noch 2:1 für Nürnberg (33.). Etwas mehr als zwei Minuten später kamen die Pinguins zum Ausgleich, als Bennet Roßmy vom linken Bullypunkt aus dem Handgelenk genau in den Winkel traf (35.). Die Ice Tigers hatten über Roman Kechter die große Chance zur erneuten Führung, seinen Alleingang vereitelte Hungerecker aber im letzten Moment (36.).
Das letzte Drittel begann mit einer frühen Strafe gegen Bremerhaven und einem Lattenschuss für die Ice Tigers im Powerplay: Cody Haiskanen spielte von der blauen Linie diagonal nach vorne, Evan Barratt zog direkt ab und traf das Torgestänge (42.). Bremerhaven nutzte sein nächstes Überzahlspiel hingegen zur Führung aus. Akito Hirose spielte an der blauen Linie quer, Miha Verlic zog direkt ab – 2:3 aus Nürnberger Sicht (45.). Es war einer dieser Nackenschläge, von denen die Ice Tigers in der jüngsten Zeit einige hinnehmen mussten. Diesmal aber wurde Nürnberg für seine Bemühungen endlich einmal belohnt. Sam Dove-McFalls und Evan Barratt (49.) scheiterten zwar noch aussichtsreich an Hungerecker, Cole Maier gelang in der 56. Minute aber der hochverdiente Ausgleich. Über die rechte Seite fuhr er hinters gegnerische Tor, zog nach vorne und überwand Hungerecker mit einem Bauerntrick zum 3:3-Ausgleich. In der Schlussphase deutete alles auf eine Verlängerung hin, die Ice Tigers hatten aber noch einen entscheidenden Moment: Evan Barratt legte ab auf Thomas Heigl und der sorgte 24 Sekunden vor Schluss mit einem Handgelenkschuss und dem 4:3 für Jubelstürme auf dem Eis und auf den Rängen.
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
Nürnberg Ice Tigers | 0 | 2 | 2 | 4 |
Fischtown Pinguins | 0 | 2 | 1 | 3 |
Stimmen zum Spiel
Alexander Sulzer (Bremerhaven): Das war heute ein schnelles, intensives Spiel mit vielen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Nürnberg ist mit zwei Toren in Führung gegangen, wir haben schnell reagiert und sind zurückgekommen. In Überzahl sind wir in Führung gegangen und hatten danach noch zwei hochkarätige Chancen, leider konnten wir diese nicht nutzen. Wie es im Sport so ist, haben wir es auf der anderen Seite gegen uns bekommen.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Es war höchste Zeit, dass wir für die harte Arbeit mit der kurzen Bank endlich einmal belohnt werden. Das war alles andere als eine leichte Aufgabe. Im zweiten Drittel hat Bremerhaven ein bisschen das Spiel übernommen. Nach dem Bremerhavener Tor in Überzahl haben wir die die Köpfe nicht hängenlassen und die richtige Antwort gefunden.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
1:0 | 26:41 | Murray | Karrer | J. Weber | |
2:0 | 31:23 | Murray | Meireles | Headrick | |
2:1 | 32:37 | Hirose | Verlic | Roßmy | |
2:2 | 34:43 | Roßmy | Jeglic | Byström | |
2:3 | 44:18 | Verlic | Hirose | Jeglic | 5:4-Überzahl |
3:3 | 55:08 | Maier | Gerard | ||
4:3 | 59:36 | Heigl | Barratt |
Strafen
Nürnberg Ice Tigers | 8 Min |
Fischtown Pinguins | 10 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 4.245 |
Schiedsrichter: | Christopher Schadewaldt, Kilian Hinterdobler |