Zum Auftakt der Wochenendreise in den Norden mussten die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend bei den Grizzlys Wolfsburg antreten. Leon Hungerecker stand nach überstandenen muskulären Problemen wieder zur Verfügung und bekam direkt den Start zwischen den Pfosten. In einer insgesamt ruhigen Anfangsphase war Nürnbergs Schlussmann bei einem Bauerntrickversuch von Justin Feser zum ersten Mal gefordert und parierte sicher mit dem rechten Schoner (2.). Die Ice Tigers hatten ihre erste gute Möglichkeit in der 4. Minute, als Jeremy McKenna nach einem feinen Rückhandpass von Evan Barratt aus dem hohen Slot zum Abschluss kam und aus dem Handgelenk knapp am Tor vorbeischoss. Die Ice Tigers hatten in der Folge mehr Scheibenbesitz und taten mehr fürs Spiel, erst eine Strafe gegen Cody Haiskanen bremste die Offensivbemühungen vorerst aus. Das Unterzahlspiel überstand das Team von Mitch O’Keefe schadlos, einzig Darren Archibald kam in der 10. Minute zum Abschluss, verzog aber deutlich. Beide Teams konzentrierten sich auf eine geordnete Defensive und ließen im ersten Drittel wenig zu. Erst knapp drei Minuten vor Ende des ersten Abschnitts wurde es auf beiden Seiten gefährlich: Erst parierte Dustin Strahlmeier gegen den freistehenden Will Graber, dann entschärfte Leon Hungerecker ein Solo von Luis Schinko mit dem rechten Schoner (18.). In der 20. Minute setzte sich Jeremy McKenna von der rechten Seite kommend mit einem schönen Move zur Mitte durch und schoss mit der Rückhand aus dem Slot, Strahlmeier hielt sicher mit der Fanghand.
Wolfsburg kam mit viel Tempo aus der Kabine und setzte die Ice Tigers im ersten Wechsel des Mittelabschnitts unter Druck, Nürnberg befreite sich und hatte über Ryan Stoa über die linke Seite die erste gute Chance des zweiten Drittels. Seinen Handgelenkschuss aus vollem Lauf wehrte Strahlmeier mit dem linken Arm ab (22.). Auf der anderen Seite kam Justin Feser hinter dem Nürnberger Tor an die Scheibe und spielte nach vorne, Luis Schinko zog direkt aufs kurze Eck ab, Hungerecker hielt sicher (27.). Im direkten Gegenzug hatten die Ice Tigers die dicke Chance zur Führung, als Cole Maier vor dem Tor von Evan Barratt perfekt bedient wurde und eigentlich nur einschieben musste, den Puck aber nicht richtig traf (27.). Das Spiel war in dieser Phase nun deutlich offener, Leon Hungerecker reagierte gut mit dem Schoner gegen Justin Feser aus dem Hintergrund (27.). Nach dem Powerbreak beruhigte sich das Geschehen wieder, beide Teams agierten konzentriert in der Defensive und ließen nicht viel zu. In der 37. Minute waren es schließlich die Ice Tigers, denen das erste Tor gelang: Constantin Braun ließ an der blauen Linie für Owen Headrick abtropfen, der verzögerte kurz und spielte flach und hart vors Tor, Will Graber hielt den Schläger rein und fälschte unhaltbar für Strahlmeier zum 1:0 für Nürnberg ab. Weil Jeremy McKenna in Überzahl gleich zweimal an Strahlmeier scheiterte, blieb es nach 40 Minuten bei der knappen Führung für die Ice Tigers.
Die Grizzlys nahmen ein kurzes Powerplay mit ins letzte Drittel und nutzten dieses zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Jeremy McKenna zum 1:1-Ausgleich. Darren Archibald war es, der vom linken Bullykreis mit einem halbhohen Handgelenkschuss aufs lange Eck erfolgreich war (41.). Wolfsburg setzte nach und ging in der 44. Minute mit 2:1 in Führung. Julian Melchiori schoss von der linken Seite aus beinahe unmöglichem Winkel, die Scheibe traf entweder Cole Maier oder Spencer Machacek und schlug im langen Eck ein. Damit war die mühsam erarbeitete Führung nach zwei Dritteln dahin, Cody Haiskanen verpasste in Überzahl mit einem Schuss von der blauen Linie den Ausgleich (49.). Als Will Graber wegen Crosschecks auf der Strafbank saß, kam es noch dicker für die Ice Tigers. Nick Caamano schoss Leon Hungerecker von hinter der Torlinie an, der Puck trudelte in Richtung Linie, Evan Barratt rettete noch, Phil Varone staubte aber ab und besorgte das 3:1 für Wolfsburg (53.). Die Nürnberger Antwort folgte allerdings nur 25 Sekunden später: Jake Ustorf brachte den Puck mit der Rückhand zum Tor, Strahlmeier musste abprallen lassen, Ustorf stocherte erneut nach und drückte den Puck zum 2:3-Anschlusstreffer über die Linie. Kurz nach Ablauf der nächsten Strafe gegen Charlie Gerard kamen die Ice Tigers sogar zum Ausgleich. Cole Maier trennte Spencer Machacek hinter dem Tor von der Scheibe, klaute sie dann noch John Ramage und überwand Strahlmeier mit einem Bauerntrick zum 3:3 (56.).
Wieder einmal zeigten die Ice Tigers Moral und gingen erneut in die Verlängerung. Diesmal blieb die Overtime allerdings ohne den Zusatzpunkt. Den sicherten sich die Grizzlys über Fabio Pfohl, der vors Tor zog und ins lange Eck zum 4:3 für Wolfsburg traf (62.).
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | OT | Ergebnis | |
Grizzlys Wolfsburg | 0 | 0 | 3 | 1 | 4 n.V. |
Nürnberg Ice Tigers | 0 | 1 | 2 | 0 | 3 |
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
0:1 | 36:49 | Graber | Headrick | Braun | |
1:1 | 40:15 | Archibald | Melchiori | Feser | 5:4-Überzahl |
2:1 | 43:21 | Machacek | Melchiori | Schinko | |
3:1 | 52:20 | Varone | Caamano | Feser | 5:4-Überzahl |
3:2 | 52:44 | Ustorf | Dove-McFalls | Headrick | |
3:3 | 55:48 | Maier | Weber | ||
4:3 | 61:53 | Pfohl | Feser | Caamano |
Strafen
Grizzlys Wolfsburg | 6 Min |
Nürnberg Ice Tigers | 10 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 2.611 |
Schiedsrichter: | Roman Gofman, Zsombor Pálkövi |