Ohne den verletzten Constantin Braun, bei dem die genaue Diagnose erst nach weiteren Untersuchungen Anfang der Woche feststehen wird, gingen die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag ins Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg. Im Duell zweier um die Playoff-Teilnahme kämpfenden Teams hatten die Gäste die erste gute Möglichkeit, als Justin Feser eine Hereingabe von Jimmy Lambert knapp am Tor vorbeilenkte (1.). Dustin Strahlmeier war auf der anderen Seite zum ersten Mal gefragt, als Owen Headrick nach einem Bully im Wolfsburger Drittel von der blauen Linie abzog (2.). Die Ice Tigers überstanden kurz darauf eine Unterzahlsituation und nutzten ihre nächste Chance zur Führung. Charlie Gerard zwang Strahlmeier von der rechten Seite zum Abpraller, Roman Kechter spielte von der linken Seite vors Tor und vom Schlittschuh eines Gegenspielers rutschte der Puck zum 1:0 über die Linie (7.). Die Wolfsburger Antwort folgte allerdings nur etwas mehr als zwei Minuten später. Niklas Treutle musste einen Schuss von Julian Melchiori von der blauen Linie abprallen lassen und parierte den ersten Nachschuss von Jacob Hayhurst, war gegen den zweiten Nachschuss von Bobby Lynch aber machtlos – 1:1 (9.). Bei Nürnberger Überzahl traf Samuel Dove-McFalls mit einer Art Bauerntrick nur den Pfosten (15.), war kurz nach Ablauf der Strafe gegen Luis Schinko aber erfolgreich. Von Cody Haiskanen von der blauen Linie perfekt bedient, verzögerte Dove-McFalls kurz und überwand Strahlmeier mit einem Handgelenkschuss auf die Stockhandseite zum 2:1 (15.).
Die knappe Führung nach 20 Minuten ging aus Nürnberger Sicht in Ordnung, die Grizzlys starteten aber mit viel Energie in den Mittelabschnitt und verdienten sich den erneuten Ausgleich in der 22. Minute. Björn Krupp schoss von der blauen Linie aus dem Handgelenk und Spencer Machacek fälschte vor dem Tor unhaltbar ins lange Eck ab – 2:2. Wolfsburg hatte das Momentum auf seiner Seite, Treutle blieb aber sowohl gegen Julian Chrobot aus kurzer Distanz (25.) als auch Bobby Lynch bei dessen Alleingang der Sieger (26.). Die Ice Tigers zeigten sich effizienter und gingen in der 28. Minute zum dritten Mal in Führung: Sam Dove-McFalls bediente Evan Barratt hinter dem Wolfsburger Tor, Barratt spielte nach vorne zum Bullykreis und Marcus Weber jagte einen Direktschuss mit 139,8 km/h ins kurze Eck. Nun hatten die Ice Tigers wieder mehr von der Partie, Roman Kechter scheiterte nach einem schwungvollen Solo und einem platzierten Handgelenkschuss nur knapp an Strahlmeiers linkem Schoner (29.). In der 36. Minute brachte Sam Dove-McFalls den Puck aus dem eigenen Drittel in den Lauf von Evan Barratt, der ließ Keaton Thompson vor dem Wolfsburger Tor ins Leere rutschen und schoss aufs kurze Eck, wieder reagierte Strahlmeier stark. Damit blieb es nach 40 Minuten beim 3:2 für die Ice Tigers.
Der Beginn des letzten Drittels war von vielen Unterbrechungen und weiterhin großem Kampf um jeden Zentimeter geprägt. Den ersten Abschluss im Schlussabschnitt hatte Luis Schinko von der rechten Seite, Treutle hielt aber sicher. Nach einer Strafe gegen Spencer Machacek hatten die Ice Tigers in Überzahl die Möglichkeit, ihre Führung auszubauen, Charlie Gerard scheiterte aber an Strahlmeier (46.) und die Versuche von Evan Barratt und Greg Meireles wurden ins Fangnetz abgefälscht (47.). In der 51. Minuten hatte Samuel Dove-McFalls die nächste gute Chance für die Ice Tigers, als er einen flachen Handgelenkschuss von Evan Barratt gefährlich abfälschte, Strahlmeier aber im letzten Moment den Schoner an den Puck brachte. Auf der anderen Seite kam Matt White nach einem Querpass von Justin Feser von der linken Seite zum Abschluss, Treutle reagierte aber gut und verhinderte den Ausgleich (52.). In der Schlussphase konzentrierten sich die Ice Tigers darauf, den Puck vom eigenen Drittel wegzuhalten, was ihnen größtenteils auch sehr gut gelang. Als Strahlmeier gerade auf dem Weg zur Bank war, besorgte Tyler Spezia mit seinem Schuss ins leere Tor den 4:2-Endstand (58.) in einer hart umkämpften Partie zweier Playoff-Apsiranten.
Foto: Thomas Hahn
| 1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
| Nürnberg Ice Tigers | 2 | 1 | 1 | 4 |
| Grizzlys Wolfsburg | 1 | 1 | 0 | 2 |
Stimmen zum Spiel
Mike Stewart (Wolfsburg): Mike Stewart (Wolfsburg): Unser Start war okay, Nürnberg ist hart aus der Kabine gekommen. Unsere Antwort war eigentlich in Ordnung. Ein Missverständnis hat zum 1:0 für Nürnberg geführt, aber wir hatten die Antwort mit einer offensiven Aktion. Wir sind viel und gut gelaufen, meine Unterzahlspieler waren komplett ausgepowert. Zwei Sekunden nach Ablauf der Strafe hat Nürnberg dann das 2:1 gemacht. Wir haben wieder die Antwort gefunden. Die ganze Partie war hart umkämpft und beide Teams waren läuferisch gut unterwegs. Wir haben einige Chancen liegenlassen und haben mit gezogenem Torhüter das vierte Gegentor kassiert.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Wir wollten eine gute Antwort auf das Spiel vom Freitag liefern. Im ersten Drittel hatten wir gutes Tempo und haben den Puck schnell nach vorne gebracht. Im zweiten Drittel hat uns ihr Forecheck vor einige Probleme gestellt, da sind sie stark. Im letzten Drittel wollten wir mit der Führung die neutrale Zone dichtmachen und die Pucks tief spielen. Am Ende haben wir einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.
Tore
| Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
| 1:0 | 06:28 | Kechter | Gerard | J. Weber | |
| 1:1 | 08:45 | Lynch | Hayhurst | Melchiori | |
| 2:1 | 14:53 | Dove-McFalls | Haiskanen | Heigl | |
| 2:2 | 21:44 | Machacek | Krupp | Prow | |
| 3:2 | 27:46 | Weber | Barratt | Dove-McFalls | |
| 4:2 | 58:30 | Spezia | Karrer | Empty-Net-Goal |
Strafen
| Nürnberg Ice Tigers | 4 Min |
| Grizzlys Wolfsburg | 4 Min |
Allgemeine Informationen
| Zuschauerzahl: | 4.418 |
| Schiedsrichter: | Roman Gofman, Marian Rohatsch |
