Nach dem Auswärtssieg gegen Wolfsburg vom Freitag hatten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag gegen die Schwenninger Wild Wings die Möglichkeit, ein perfektes Wochenende abzuliefern. Die erste Möglichkeit des Spiels hatten allerdings die Wild Wings nach knapp 90 Sekunden, als Teemu Pulkkinen von der linken Seite zum Direktschuss kam und an Leon Hungerecker scheiterte (2.). Die Ice Tigers hatten ihre erste gute Chance in der 6. Minute: Ryan Stoa kam mit Tempo über die blaue Linie und schoss ansatzlos aufs lange Eck, Joacim Eriksson reagierte gut mit der Stockhand. Nach einem insgesamt ausgeglichenen Beginn nutzten die Ice Tigers ihre nächste Möglichkeit nach neun Minuten zur Führung. Evan Barratt setzte sich auf der rechten Seite gut durch, zog zur Torlinie und spielte mit der Rückhand vors Tor, wo Charlie Gerard lauerte und mit einem Direktschuss aufs kurze Eck das 1:0 besorgte (10.). Auf der anderen Seite spitzelte Kyle Platzer den Puck nach einem Querpass von Matt Puempel aufs Nürnberger Tor, Hungerecker brachte den Schoner noch an die Scheibe (13.). In der 16. Minute nutzten die Ice Tigers dann ihr erstes Powerplay zum zweiten Treffer des Nachmittags. Nach einem Bullygewinn spielte Hayden Shaw an der blauen Linie quer, Charlie Gerard bediente Sam Dove-McFalls mit einem perfekten Diagonalpass an den langen Pfosten, Dove-McFalls hielt den Schläger rein und lenkte den Puck zum 2:0 unter die Latte. Weil Evan Barratt kurz darauf aussichtsreich an Eriksson scheiterte, nahmen die Ice Tigers die Zwei-Tore-Führung mit in die erste Pause.
Im zweiten Drittel sollten sich die Spielanteile in Richtung Schwenningen verschieben. Nach einem Bully im Nürnberger Drittel kam Thomas Larkin von der rechten Seite zum Abschluss und traf mit einem Handgelenkschuss den Pfosten (24.). Die Ice Tigers hatten in dieser Phase das Glück auf ihrer Seite und zeigten sich im Angriff weiterhin sehr effizient. Evan Barratt spielte im Angriffsdrittel quer zu Will Graber, der drehte sich um die eigene Achse und spielte dann quer durchs Drittel, wo Owen Headrick lauerte und mit einem Direktschuss aufs kurze Eck sein erstes DEL-Tor erzielte – 3:0 für Nürnberg (26.). Beinahe im direkten Gegenzug hielt Leon Hungerecker erst gegen Kyle Platzer und dann gegen Matt Puempel überragend und bewahrte sein Team vorm ersten Gegentor (26.). In der 31. Minute war es dann erneut der Pfosten, der den Ice Tigers half, als Teemu Pulkkinen einen Schlagschuss aufs Tor feuerte. Schwenningen drückte und verkürzte schließlich in der 33. Minute auf 3:1: Ben Marshall zog von der linken Seite ab, Hungerecker konnte den Puck nicht festhalten und Tyson Spink staubte am langen Pfosten zum 3:1 ab. Die Ice Tigers gaben die passende Antwort in der 36. Minute: Nach einem Bully im Schwenninger Drittel steckte Thomas Heigl wunderbar durch zu Eugen Alanov, der frei vor Eriksson auftauchte und diesen flach durch die Schoner zum 4:1 für Nürnberg überwand.
Leon Hungerecker konnte sich beim 22. Schwenninger Torschuss im zweiten Drittel (!) fünf Sekunden vor der Sirene erneut auszeichnen und die Ice Tigers gingen mit der Drei-Tore-Führung ins letzte Drittel. Charlie Gerard hatte in der 42. Minute die Riesenchance zum fünften Nürnberger Tor, scheiterte mit einem Alleingang aber am zum letzten Drittel ins Tor gekommenen Michael Bitzer. In Überzahl jubelten die Ice Tigers und ihre Fans in der 44. Minute schon, als Ryan Stoa den Puck über die Linie gedrückt hatte, allerdings war Will Graber mit seinem Schläger etwas zu energisch an Bitzers Schoner, weshalb das Tor folgerichtig keine Anerkennung fand (44.). Die Ice Tigers kontrollierten das Spiel zu Beginn des Schlussabschnitts, Schwenningen kam erst in der 47. Minute zum ersten Torschuss über Ben Marshall, den Hungerecker aber sicher entschärfte. Die Ice Tigers kämpften auch mit der scheinbar sicheren Führung weiterhin hart um jeden Zentimeter und ließen nicht viele Schwenninger Möglichkeiten zu. In der 53. Minute probierte es Jordan Murray bei Schwenninger Überzahl von der blauen Linie, Hungerecker hielt sicher. Bis in die Schlussphase ließen die Ice Tigers nichts mehr anbrennen, erst in der 58. Minute wurde es noch einmal gefährlich, als Alex Trivellato auf der rechten Seite zum Abschluss kam, aber auch er biss sich an Leon Hungerecker die Zähne aus. Die Ice Tigers brachten das 4:1 am Ende sicher über die Zeit und durften sich damit über ein Sechs-Punkte-Wochenende freuen.
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
Nürnberg Ice Tigers | 2 | 2 | 0 | 4 |
Schwenninger Wild Wings | 0 | 1 | 0 | 1 |
Stimmen zum Spiel
Mitch O'Keefe (Nürnberg): Unser Start hat mir sehr gut gefallen, da haben wir unsere Chancen gut genutzt. Nach dem dritten Tor haben wir schlechte Entscheidungen getroffen und das Momentum hat gewechselt. Da hat Schwenningen dominiert und Leon Hungerecker hat einige wichtige Saves gemacht, sonst wäre das Spiel beinahe noch gekippt. Ich bin glücklich, dass wir es über die Zeit gebracht haben.
Steve Walker (Schwenningen): Wir sind wirklich langsam rausgekommen, da haben sie uns unter Druck gesetzt. Nach dem überstandenen Unterzahlspiel im zweiten Drittel ist das Momentum zu unseren Gunsten gekippt. Bei zwei Gegentoren hatten wir volle Kontrolle, das darf uns nicht passieren. Heute noch einmal von drei Toren Rückstand zurückzukommen, war nach dem emotionalen Comeback vom Freitag etwas zu viel verlangt. Nürnberg hat mit der Führung sehr gut gespielt.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
1:0 | 09:03 | Gerard | Barratt | Haiskanen | |
2:0 | 15:13 | Dove-McFalls | Gerard | Shaw | 5:4-Überzahl |
3:0 | 25:07 | Headrick | Graber | Barratt | |
3:1 | 32:35 | Tys. Spink | Marshall | Tyl. Spink | |
4:1 | 35:33 | Alanov | Heigl | Stoa | |
Strafen
Nürnberg Ice Tigers | 10 Min |
Schwenninger Wild Wings | 12 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 4.402 |
Schiedsrichter: | Andreas Huber, Christopher Schadewaldt |