Ohne Will Graber, Cole Maier, Josef Eham, Timo Bakos und Eugen Alanov mussten die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend in Schwenningen antreten. Immerhin kehrte Jake Ustorf nach zweimonatiger Verletzungspause ins Team von Mitch O’Keefe zurück, das dadurch mit zehn Stürmern auflaufen konnte. Das Spiel begann für die Ice Tigers denkbar ungünstig, schon nach 61 Sekunden gingen die Wild Wings in Führung. Phil Hungerecker war es, der einen Handgelenkschuss von Eric Martinsson von der blauen Linie unhaltbar für Niklas Treutle zum 1:0 abfälschte (2.). Zach Senyshyn hatte in der 5. Minute völlig frei vor dem Tor den zweiten Treffer auf dem Schläger, Treutle war gerade noch mit der Maske am Puck. Anschließend kamen die Ice Tigers besser in die Partie, Brett Murray konterte nach einem geblockten Schuss über die linke Seite und scheiterte flach an Michael Bitzer im Tor der Wild Wings (7.). Nach dem folgenden Bully schoss Evan Barratt aus dem Hintergrund, Owen Headrick kam zum Nachschuss und Barratt drückte den Puck aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Ausgleich über die Linie (8.). Nürnberg setzte nach und ging in der 11. Minute sogar in Führung: Evan Barratt brachte den Puck ins Drittel, drehte sich um die eigene Achse und spielte quer zu Julius Karrer, der Bitzer flach durch die Schoner zur 2:1-Führung bezwang. Weil Alexander Karachun in der 17. Minute den Pfosten des Nürnberger Tores traf, blieb es nach 20 Minuten bei diesem Spielstand.
Die erste große Chance des Mittelabschnitts hatten die Ice Tigers nach einem schlechten Wechsel der Hausherren. Am Ende eines Drei-auf-Eins-Konters spielte Owen Headrick quer zu Tyler Spezia, der beim Abschluss allerdings das Tor verfehlte. Im direkten Gegenzug kamen die Wild Wings dann zum Ausgleich. Arkadiusz Dziambor schoss von der blauen Linie aus dem Handgelenk und Nürnbergs Brett Murray fälschte mit dem Schläger unglücklich und unhaltbar für Niklas Treutle zum 2:2 ab (23.). Die Wild Wings hatten nun etwas mehr vom Spiel, Treutle reagierte stark gegen Zach Senyshyn von der rechten Seite (25.). In der Folge kamen beide Teams zu ersten Gelegenheiten im Powerplay, ließen diese aber ungenutzt. In der 35. Minute fälschte Greg Meireles einen Handgelenkschuss von Marcus Weber vor dem Tor ab, Bitzer reagierte gut und verhinderte die erneute Nürnberger Führung. Noch knapper wurde es im nächsten Wechsel, als Samuel Dove-McFalls vom rechten Bullypunkt nur die Latte traf (36.). In der 37. Minute bekam Evan Barratt vor dem Schwenninger Tor einen hohen Stock von Thomas Larkin ins Gesicht, was die Schiedsrichter allerdings übersahen. Ausgerechnet Larkin war es dann, der statt auf der Strafbank zu sitzen mit einem Direktschuss das 3:2 für Schwenningen erzielte (39.).
Mit ihren drei Reihen hatten die Ice Tigers im letzten Drittel nicht mehr die nötige Energie für ein erfolgreiches Comeback. Schwenningen machte es clever und spielte seine vier Reihen konsequent aus. Mit viel Scheibenbesitz kamen die Wild Wings zu den nächsten Möglichkeiten, ein Schuss von der blauen Linie landete am Außenpfosten (44.). Die Wild Wings blieben bei ihrem Konzept der Schüsse aus dem Hintergrund und wurden in der 48. Minute zum vierten Mal belohnt. Nach einem Bully im Nürnberger Drittel schoss Alex Trivellato von der blauen Linie, Treutle war die Sicht komplett verdeckt und der Puck schlug unter der Latte ein – 4:2 für Schwenningen. Eine gute Minute später profitierten die Wild Wings von einem Puckverlust der Ice Tigers, ließen die Scheibe schnell laufen und Alexander Karachun vollendete am langen Pfosten zum 5:2 (49.). Eine Szene in der 54. Minute beschrieb den bisherigen Saisonverlauf der Ice Tigers perfekt: Jakob Weber schoss von der blauen Linie aus dem Handgelenk, der Puck prallte von der Unterkante der Torlatte auf die Linie und von dort an den Pfosten. Mehr passierte dann nicht mehr, einzig Niklas Treutle konnte seinen trotz der fünf Gegentore starken Abend mit weiteren hochkarätigen Saves bestätigen.
Foto: Sven Lägler
| 1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
| Schwenninger Wild Wings | 1 | 2 | 2 | 5 |
| Nürnberg Ice Tigers | 2 | 0 | 0 | 2 |
Stimmen zum Spiel
Mitch O'Keefe (Nürnberg): Das war ein harter Kampf für uns. Unser Start war nicht ideal, wir waren nach den Bullys schlampig. Wir haben danach besser ins Spiel gefunden und sind mit 2:1 in Führung gegangen. Im zweiten Drittel ist uns durch den langen Wechsel mit den drei Reihen wieder die Energie ausgegangen. Im letzten Drittel hatten wir nicht mehr viel Kraft übrig. Im eigenen Drittel waren wir heute nicht gut genug, aber man muss Schwenningen auch Respekt für ihren starken Forecheck zollen.
Steve Walker (Schwenningen): Mir hat der Start ins Spiel sehr gut gefallen, aber Nürnberg hat die Antwort gefunden. Nürnberg ist beim Eintritt in die Zone eines der gefährlichsten Teams und hat sehr aktive Verteidiger. Das hat uns bis zum Ende des Spiels Probleme bereitet. Es war eines dieser Spiele, in denen wir unseren Forecheck gut zum Laufen bracht und ihnen die Energie geraubt haben. Wir konnten unsere vier Reihen bringen und die Wechsel kurz halten, daran haben wir die ganze Woche gearbeitet und das war heute beeindruckend. Unsere Verteidiger haben mit den Schüssen von der blauen Linie den Unterschied gemacht.
Tore
| Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
| 1:0 | 01:01 | Hungerecker | Martinsson | Platzer | |
| 1:1 | 07:06 | Barratt | Headrick | Dove-McFalls | |
| 1:2 | 10:51 | Karrer | Barratt | J. Weber | |
| 2:2 | 22:26 | O'Regan | Dziambor | Trivellato | |
| 3:2 | 38:21 | Larkin | Bassen | Scheel | |
| 4:2 | 47:20 | Trivellato | Hungerecker | Platzer | |
| 5:2 | 48:58 | Karachun | Tys. Spink | Tyl. Spink |
Strafen
| Schwenninger Wild Wings | 4 Min |
| Nürnberg Ice Tigers | 6 Min |
Allgemeine Informationen
| Zuschauerzahl: | 4.655 |
| Schiedsrichter: | Roman Gofman, Sean MacFarlane |
