Nach der bitteren Niederlage vom Freitagabend in Iserlohn wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagabend gegen die Adler Mannheim in die Erfolgsspur zurückkehren. Niklas Treutle konnte nach überstandener Erkältung zwar wieder auf der Bank Platz nehmen, den Start im Tor bekam aber erneut Leon Hungerecker. Das Spiel begann für die Ice Tigers denkbar ungünstig: Nach einem Icing gewannen die Adler das Bully im Nürnberger Drittel und Leon Gawanke überwand Hungerecker mit einem halbhohen Handgelenkschuss aufs lange Eck – 0:1 für Mannheim nach gerade einmal 77 Sekunden. Die Ice Tigers benötigten ein wenig, um sich vom frühen Rückstand zu erholen, Constantin Braun hatte die erste Möglichkeit in der 5. Minute, schoss aus dem hohen Slot aber knapp am Tor vorbei. In einer insgesamt eher chancenarmen Partie hatten die Adler mehr Spielanteile, Hungerecker konnte sich gegen Matthias Plachta (8.) und Eric Uba (10.) auszeichnen. Thomas Heigl kam in der 11. Minute zur ersten guten Chance für die Ice Tigers, als er von Cody Haiskanen mit einem Querpass bedient wurde. Heigl zog aus dem hohen Slot ab, konnte Arno Tiefensee aber nicht bezwingen. Nach zwei schnellen Strafen gegen die Adler kamen die Ice Tigers in doppelter Überzahl über Owen Headrick zum Abschluss, Tiefensee parierte mit der Stockhand (13.). Beiden Teams war bis zum Ende des Drittels anzumerken, dass sie zuletzt wenige Erfolgserlebnisse hatten, dementsprechend zerfahren waren die ersten 20 Minuten insgesamt.
Die Adler erwischten auch im Mittelabschnitt den besseren Start und konnten sich einige Male im Nürnberger Drittel festsetzen. Jordan Szwarz brachte den Puck in der 23. Minute mit der Rückhand aufs Tor, der Abpraller kam an den langen Pfosten zu Zac Leslie, der das zweite Mannheimer Tor auf dem Schläger hatte, aber im letzten Moment an Hungerecker scheiterte. Mitten in die Drangphase der Adler nutzten die Ice Tigers ihre erste Chance im Mittelabschnitt zum 1:1-Ausgleich. Nach einem Bully vor Tiefensee hielt Jeremy McKenna den Puck im Drittel, Will Graber spielte quer und Evan Barratt jagte einen unhaltbaren Direktschuss genau in den Winkel (26.). Die Adler hatten auch danach mehr Spielanteile, konnten daraus aber kein Kapital schlagen, auch ein Powerplay ließ Mannheim ungenutzt (31.). Erst gegen Ende des Drittels fanden die Ice Tigers besser ins Spiel und setzten sich auf einmal lange im Mannheimer Drittel fest. Evan Barratt steckte an der blauen Linie durch zu Jeremy McKenna, der über die rechte Seite kam und aus dem Handgelenk schoss, Tiefensee hielt aber sicher mit der Fanghand (37.). Die Chance gab den Ice Tigers das Momentum, das sie in der 39. Minute zur 2:1-Führung nutzen konnten. Samuel Dove-McFalls umkreiste das Mannheimer Tor und spielte mit der Rückhand quer, vom Schlittschuh Jyrki Jokipakkas prallte der Puck zur Nürnberger Führung über die Linie. Owen Headrick scheiterte drei Sekunden vor Drittelende noch einmal aussichtsreich an Tiefensee, die Ice Tigers nahmen also eine knappe Führung mit in den Schlussabschnitt.
Mannheim begann erneut schwungvoll, die Ice Tigers aber konterten nach 90 Sekunden und erhöhten eiskalt auf 3:1. Evan Barratt blockte einen Querpass der Adler an der blauen Linie genau in den Lauf von Jeremy McKenna, der über die rechte Seite ins Mannheimer Drittel kam und Tiefensee mit einem flachen Handgelenkschuss durch die Schoner bezwang. Es war ein Treffer zum bestmöglichen Zeitpunkt, denn er raubte den Adlern sichtlich die Energie. Charlie Gerard (43.) und Evan Barratt (45.) verpassten die Möglichkeit, die Führung noch deutlicher zu gestalten. Eine Minute nach Ablauf einer Strafe gegen Jordan Szwarz schlug Nürnberg dann aber noch einmal zu. Charlie Gerard trennte Jyrki Jokipakka auf der rechten Seite perfekt von der Scheibe, Ryan Stoa übernahm und spielte vor dem Tor quer, Cole Maier zog direkt ab und besorgte die 4:1-Führung (50.). Damit war den Adlern endgültig der Zahn gezogen, die Ice Tigers kontrollierten die Schlussphase und ließen kaum noch etwas zu. Einzig in Überzahl John Gilmour noch einmal gefährlich zum Abschluss, seinen Direktschuss hielt Hungerecker aber sicher (55.). In den letzten Minuten nahmen die Adler ihren Torhüter vom Eis und probierten es mit sechs Feldspielern, die Ice Tigers verteidigten aber souverän und brachten die Drei-Tore-Führung sicher über die Zeit.
Foto: Thomas Hahn
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
Nürnberg Ice Tigers | 0 | 2 | 2 | 4 |
Adler Mannheim | 1 | 0 | 0 | 1 |
Stimmen zum Spiel
Dallas Eakins (Mannheim): Nürnberg hat heute sehr strukturiert und geduldig gespielt. Wenn es regnet, schüttet es. Wir haben insgesamt ein sehr solides Spiel gemacht. Am Ende des zweiten Drittels haben wir einen kleinen Fehler gemacht, der direkt bestraft wurde. Im letzten Drittel waren es zwei individuelle Fehler. Das sind frustrierende Spiele. Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten schlecht gespielt und verloren.
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Nach dem Spiel am Freitag wollten wir gut antworten. Im ersten Drittel war Mannheim besser, das erste Tor hätte Leon gerne wieder zurück. Das hat unserer Bank ein wenig die Energie geraubt. Unser aggressives Spiel ist im zweiten Drittel endlich zurückgekommen, mit einem Block von Thomas Heigl haben wir die Energie gefunden. Es war gut für das Selbstvertrauen, nach drei Niederlagen wieder ein Spiel zu gewinnen.
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
0:1 | 01:17 | Gawanke | Reichel | Esposito | |
1:1 | 25:11 | Barratt | Graber | McKenna | |
2:1 | 38:43 | Dove-McFalls | Ustorf | Alanov | |
3:1 | 41:34 | McKenna | Barratt | ||
4:1 | 49:29 | Maier | Stoa | Gerard | |
Strafen
Nürnberg Ice Tigers | 6 Min |
Adler Mannheim | 8 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 5.830 |
Schiedsrichter: | André Schrader, Marc Iwert |