Zum Auswärtsspiel bei den Dresdner Eislöwen kehrte mit Josef Eham ein wichtiges Puzzleteil ins Team der Nürnberg Ice Tigers zurück. Mit ihm konnten die Ice Tigers zum ersten Mal seit einigen Wochen wieder vier Sturmreihen aufbieten und zu ihrem aggressiven Forecheck zurückkehren. Die Partie begann auf Augenhöhe, Dresden kam nach einer Strafe gegen Luis Üffing früh zum ersten Überzahlspiel, in dem Travis Turnbull mit einem Direktschuss aufs kurze Eck das Tor knapp verfehlte (4.). Mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Ice Tigers das spielerische Kommando, Evan Barratt schoss mit der Rückhand aus der Drehung nur knapp am Dresdner Tor vorbei (9.). In der 16. Minute setzten sich die Ice Tigers zum ersten Mal länger im Drittel der Gastgeber fest, Roman Kechter kam vor dem Tor an einen abgeblockten Schuss von Constantin Braun und schob den Puck um Zentimeter am praktisch leeren Gehäuse vorbei. Nürnberg setzte nach und ging wenige Augenblicke später in Führung. Rückkehrer Josef Eham spielte an die blaue Linie zu Luis Üffing, der schoss aus dem Handgelenk, Justus Böttner fing die Scheibe vor dem Tor ab, legte sie auf die Rückhand und schob überlegt zu seinem ersten Saisontor ein – 1:0 für die Ice Tigers (16.).
In den vergangenen Wochen war das zweite Drittel mit dem langen Wechsel oftmals das große Problem der Ice Tigers, mit vier Reihen war davon am Mittwochabend nichts zu sehen. Im Gegenteil, mit ihrem schnellen Angriffsspiel setzten die Ice Tigers die Eislöwen immer wieder unter Druck und schnürten sie in ihrem Drittel ein. Jakob Weber spielte an der blauen Linie quer zu Marcus Weber. Der Kapitän schoss zwar am Tor vorbei, der Puck prallte über die Bande aber vors Tor, wo Charlie Gerard am schnellsten reagierte und aus spitzem Winkel zum 2:0 traf (24.). Von Dresden war im Mittelabschnitt wenig zu sehen, eine der seltenen Gelegenheiten über Travis Turnbull vereitelte der erneut souveräne Niklas Treutle mit dem Schoner (25.). In der 31. Minute spielten sich die Ice Tigers erneut lange im Dresdner Drittel fest und kamen so zu ihrem dritten Treffer. Julius Karrer zwang Jussi Olkinuora mit einem Direktschuss zum Abpraller, Brett Murray schoss flach an den Schlittschuh von Tyler Spezia und von dort prallte der Puck zum 3:0 über die Linie. Exakt 70 Sekunden später durften die Ice Tigers erneut jubeln: Brett Murray spitzelte den Puck vor dem eigenen Tor in den Lauf von Greg Meireles, der Olkinuora bei seinem Alleingang mit der Rückhand zu seinem ersten DEL-Tor überwand – 4:0 für Nürnberg (34.).
Wiederum nur 58 Sekunden später schraubten die Ice Tigers das Ergebnis auf 5:0. Wieder setzte sich Nürnberg lange im Dresdner Drittel fest, Roman Kechter legte ab an die blaue Linie und Owen Headrick überwand Olkinuora mit einem satten Direktschuss. Auch für Headrick war es das erste Saisontor. Damit war das Spiel natürlich entschieden, auch wenn Dresden sich nicht aufgab. Nach einer Strafe gegen Josef Eham wurden die Eislöwen in der 44. Minute zumindest mit dem Ehrentreffer belohnt. Trevor Parkes brachte den Puck flach aufs Tor und Drew LeBlanc spitzelte ihn aus dem Gewühl heraus über die die Linie. Das 1:5 aus Dresdner Sicht sollte letztlich das letzte Tor des Abend gewesen sein. Dresden bemühte sich um weitere Schadensbegrenzung, die Ice Tigers schonten ihre Kräfte und konnten sich auf den weiterhin starken Niklas Treutle verlassen. Gegen Trevor Parkes (46.) war er ebenso sicher zur Stelle wie gegen Alec McCrea (50.) und Travis Turnbull (56.). Am Ende blieb es beim souveränen 5:1-Sieg für die Ice Tigers, die damit den Vorsprung auf Dresden auf 14 Punkte ausbauen konnten.
Foto: Julia Peter
| 1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
| Dresdner Eislöwen | 0 | 0 | 1 | 5 | 
| Nürnberg Ice Tigers | 1 | 4 | 0 | 1 | 
Stimmen zum Spiel
Mitch O'Keefe (Nürnberg): Das Spiel war über weite Strecken ausgeglichen, unser Torhüter hat im ersten Drittel wichtige Saves gemacht, als Dresden zu seinen Chancen kam. Im zweiten Drittel haben wir in einer starken Phase unsere Chancen genutzt und das Spiel kontrolliert, weil wir uns besser auf die kleinen Details fokussiert haben. Im letzten Drittel sind wir wieder ein wenig von unserem Spiel abgekommen und Dresden hat uns unter Druck gesetzt. Auch da konnten wir uns auf Niklas Treutle verlassen.
Niklas Sundblad (Dresden): Nürnberg hat heute verdient gewonnen. Wir verlieren einfach zu viele Zweikämpfe, trotzdem waren wir nach dem ersten Drittel erst 0:1 hinten. Ich wollte im zweiten Drittel eine Reaktion sehen, aber das hat nicht funktioniert. Das zweite Drittel war einfach sehr, sehr schlecht. Wir lassen vier Tore rein und das Spiel ist vorbei. Im letzten Drittel haben wir besser gekämpft, aber das war zu spät. Wir waren heute schlittschuhtechnisch einfach zu langsam.
Tore
| Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
| 0:1 | 15:59 | Böttner | Üffing | Eham | |
| 0:2 | 23:08 | Gerard | Weber | J. Weber | |
| 0:3 | 30:34 | Spezia | Murray | Karrer | |
| 0:4 | 33:44 | Meireles | Murray | ||
| 0:5 | 34:42 | Headrick | Kechter | Karrer | |
| 1:5 | 43:45 | LeBlanc | Ortega | Bouma | 5:4-Überzahl | 
Strafen
| Dresdner Eislöwen | 2 Min | 
| Nürnberg Ice Tigers | 8 Min | 
Allgemeine Informationen
| Zuschauerzahl: | 4.008 | 
| Schiedsrichter: | Roman Gofman, Andris Ansons | 
