Nach der unglücklichen Niederlage gegen Red Bull München stand für die Nürnberg Ice Tigers mit dem Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin die nächste undankbare Aufgabe an. Mit Eugen Alanov kehrte zumindest einer der fünf verletzten Stürmer ins Nürnberger Aufgebot zu rück – allerdings nur für ein Drittel. Das Spiel begann von beiden Seiten abwartend geführt, die erste nennenswerte Chance gab es in der 7. Minute in Nürnberger Überzahl, als Cole Maier in Überzahl aus dem Slot zum Abschluss kam und Jake Hildebrand stark mit der Schulter reagierte. Die Eisbären kamen nach einem gelungenen Angriff in der 12. Minute zu ihrer ersten guten Gelegenheit, Frederik Tiffels wurde vor dem Tor gut freigespielt, Fitzpatrick war mit dem Schoner zur Stelle. Am Ende einer Konterchance über die rechte Seite kam Eugen Alanov unter Bedrängnis mit der Rückhand zum Abschluss und traf nur die Torumrandung (17.). Sekunden vor Drittelende hatte Lean Bergmann die Berliner Führung auf dem Schläger, traf freistehend aber nur das Lattenkreuz (20.).
Auch ins zweite Drittel starteten die Ice Tigers konzentriert und engagiert und kamen zu ihren Gelegenheiten: Greg Meireles konnte Hildebrand aber ebenso wenig überwinden (21.) wie Thomas Heigl (22.) und Owen Headrick (26.). Berlin machte es besser und hatte in der 27. Minute auch das Glück auf seiner Seite. Manuel Wiederers Schlagschuss aus dem Hintergrund wurde von Julius Karrer vor dem Tor geblockt, der Puck sprang aber genau auf die Kelle von Lean Bergmann, der nur noch ins leere Tor einschieben musste – 1:0 für die Eisbären. Dass die Ice Tigers derzeit wahrlich nicht vom Glück verfolgt werden, zeigte sich auch in der 31. Minute: Greg Meireles konterte in Unterzahl, bei seinem Schussversuch aufs kurze Eck brach ihm der Schläger. Berlin setzte nach und erhöhte in der 34. Minute auf 2:0. Frederik Tiffels brachte den Puck ins Nürnberger Drittel und legte ab zu Leo Pföderl, der Evan Fitzpatrick mit einem flachen Handgelenkschuss bezwingen konnte.
Nürnberg zeigte sich allerdings nicht geschockt und fand einen Weg zurück in die Partie. Thomas Heigl bediente Samuel Dove-McFalls von der linken Seite mit einem Diagonalpass, Dove-McFalls legte in die Mitte und Constantin Braun verkürzte an alter Wirkungsstätte auf 1:2 aus Nürnberger Sicht (36.). Die neun Stürmer der Ice Tigers sorgten auch im letzten Drittel für viel Wirbel im Berliner Drittel, konnten sich für ihre Anstrengungen aber zunächst nicht belohnen. Auf der anderen Seite lenkte Andreas Eder eine Hereingabe von der linken Seite gefährlich aufs Tor, Fitzpatrick parierte mit dem Schoner (49.). Als Owen Headrick in der 50. Minute auf der Strafbank saß, trafen die Eisbären zum dritten Mal. Yannick Veilleux gewann das Bully, Ty Ronning übernahm und überwand Fitzpatrick mit einem halbhohen Handgelenkschuss auf die Stockhandseite zum 3:1 für Berlin. Wieder gaben sich die Ice Tigers nicht auf und kamen noch einmal zurück: Justus Böttner zwang Hildebrand mit einem Handgelenkschuss zum Abpraller, den Tyler Spezia über die Linie drückte (53.). Es sollte allerdings der letzte Treffer des Nachmittags gewesen sein, denn obwohl die Ice Tigers auf den Ausgleich drängten und zahlreiche Chancen dazu hatten, brachte Berlin den letztlich schmeichelhaften 3:2-Sieg über die Zeit.
Foto: City-Press
1. | 2. | 3. | Ergebnis | |
Eisbären Berlin | 0 | 2 | 1 | 3 |
Nürnberg Ice Tigers | 0 | 1 | 1 | 2 |
Tore
Zeit | Torschütze | 1. Assistent | 2. Assistent | Bemerkung | |
1:0 | 26:17 | Bergmann | Wiederer | Eder | |
2:0 | 33:54 | Pföderl | Tiffels | Ronning | |
2:1 | 35:53 | Braun | Dove-McFalls | Heigl | |
3:1 | 49:54 | Ronning | Veilleux | 5:4-Überzahl | |
3:2 | 52:00 | Spezia | Barratt | Böttner | |
Stimmen zum Spiel
Mitch O’Keefe (Nürnberg): Das war auf beiden Seiten ein hart umkämpftes Spiel. Ich muss auch heute wieder den Hut vor meinen Jungs ziehen. Wir spielen mit einer so kurzen Bank und kommen immer so nah ran. Ich glaube an diese Gruppe und an den Prozess, den wir durchlaufen. Ich bin mir sicher, dass wir das Ruder herumreißen, wenn wir auf dem Kurs bleiben. Wir haben sehr viele Chancen kreiert, konnten sie aber einfach nicht nutzen und ihr Torhüter hat einige wichtige Saves gemacht. Unser Spiel ist gut, strukturiert und detailliert, wir müssen einfach unsere Chancen nutzen.
Serge Aubin (Berlin): Ich freue mich sehr für die Jungs. Genau wie Mitchs Team spielen wir seit einiger Zeit mit einer kurzen Bank. Das war heute das fünfte Spiel in neun Tagen. Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie gearbeitet und ihre Chancen genutzt haben. Nach dem wichtigen Überzahltor im letzten Drittel haben wir einfach versucht, irgendwie zu überleben und die Führung über die Zeit zu bringen.
Strafen
Eisbären Berlin | 6 Min |
Nürnberg Ice Tigers | 6 Min |
Allgemeine Informationen
Zuschauerzahl: | 14.055 |
Schiedsrichter: | Marian Rohatsch, Seedo Janssen |