Nach dem verrückten Sieg vom Freitag in Köln wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag gegen die Düsseldorfer EG auf heimischem Eis nachlegen und die nächsten Punkte einfahren. Leon Hungerecker bekam den Start im Tor, Justus Böttner rotierte für Thomas Heigl in die Mannschaft. Die Ice Tigers erwischten einen Start nach Maß und gingen bereits nach 38 Sekunden mit ihrem ersten Torschuss in Führung. Evan Barratt schüttelte Brendan O’Donnell auf der linken Seite ab und bediente Cole Maier mit einem Rückhandpass. Maier hatte im hohen Slot viel Zeit und überwand Henrik Haukeland mit einem platzierten Handgelenkschuss auf die Stockhandseite – 1:0 für die Ice Tigers. Nach einem harten Check von Josef Eham gegen Bennet Roßmy mussten die Ice Tigers eine fünfminütige Überzahl überstehen, schafften das aber dank starker Arbeit und der nötigen Portion Glück schadlos, weil Tyler Angle aus kurzer Distanz über das eigentlich leere Nürnberger Tor schoss (7.). Ryan Stoa hatte in Unterzahl sogar noch die Chance zum zweiten Nürnberger Tor, nachdem Eugen Alanov sich zuvor wunderbar über die rechte Seite durchgesetzt hatte (8.). Kurz nach Ablauf der fünf Minuten hatte Sinan Akdag aus dem Hintergrund eine gute Schussgelegenheit für Düsseldorf, schoss aber zentral und Hungerecker hielt sicher (9.). Die Ice Tigers kamen bei eigener Überzahl über Jeremy McKenna zur nächsten dicken Möglichkeit, er traf aus dem Handgelenk aber nur den Pfosten (12.). In der 19. Minute hatte die DEG erneut das Glück auf ihrer Seite, als Josef Eham bei einer angezeigten Strafe nach einem Abpraller nur den Pfosten traf.

Die Strafe gegen Brendan O’Donnell wurde ausgesprochen, der Düsseldorfer Stürmer durfte die Strafbank aber schon nach sechs Sekunden wieder verlassen. Ryan Stoa gewann das Bully nach hinten, Owen Headrick spielte an der blauen Linie quer und Evan Barratt jagte einen Direktschuss gegen Haukelands Laufrichtung ins lange Eck – 2:0 für Nürnberg (19.). Im zweiten Drittel war gerade eine Minute gespielt, da hätten die Ice Tigers schon das dritte Tor erzielen können. Owen Headrick kam über die rechte Seite und hätte selbst schießen können, spielte aber noch einmal quer zu Jeremy McKenna, der aus spitzem Winkel an Haukeland scheiterte (21.). Haukeland stand auch kurz darauf im Mittelpunkt, als er mit dem Schoner gegen den aufgerückten Justus Böttner sehenswert parierte (23.). Den Ice Tigers gehörte der Start in den Mittelabschnitt, bis zum 3:0 dauerte es aber noch bis zur 28. Minute. Dann war eine Strafe gegen Düsseldorf angezeigt, Jake Ustorf griff über die linke Seite an und spielte quer zu Will Graber. Graber spielte wiederum mit der Rückhand an den langen Pfosten, wo sich Josef Eham durchsetzte und den Puck unhaltbar ins lange Eck lenkte. Düsseldorf kam danach wieder etwas besser ins Spiel und verdiente sich dadurch den Anschlusstreffer in der 34. Minute. Jake Ustorf saß auf der Strafbank, als Brendan O’Donnell nach einem Bully viel Zeit hatte, lange verzögerte und dann aus dem Handgelenk ins kurze Eck traf – nur noch 3:1 für Nürnberg. Erneut O’Donnell hatte in der 39. Minute die Möglichkeit, das Spiel weiter zu verkürzen, Hungerecker wehrte aber reaktionsschnell mit dem Schoner ab.

Zu Beginn des letzten Drittels gelang es der DEG, das Spiel weiter zu verkürzen. Etwas mehr als eine Minute war gespielt, als Justin Richards am Ende eines schnellen Angriffs mit zwei präzisen Pässen frei vor Leon Hungerecker auftauchte und diesen mit einem Handgelenkschuss ins lange Eck überwand – nur noch 3:2 für die Ice Tigers (42.). Düsseldorf setzte nach und kam nach fünf Minuten im Schlussabschnitt sogar zum Ausgleich. Drake Rymsha kam über die rechte Seite, blieb zunächst mit einem Schuss aus spitzem Winkel hängen, kam aber an den Abpraller und schoss Leon Hungerecker von hinter dem Tor zum 3:3 an (46.). Die Nürnberger Antwort ließ diesmal allerdings nur 32 Sekunden auf sich warten. Owen Headrick schoss von der blauen Linie flach, Samuel Dove-McFalls fälschte ab und zwang Haukeland zum Abpraller, den Cole Maier zum 4:3 verwertete (46.). Nach einer Strafe gegen Roman Kechter hatte die DEG in Überzahl die Möglichkeit, die Partie erneut auszugleichen, das Tor aber erzielten die Ice Tigers. Evan Barratt fasste sich ein Herz, kam aus dem eigenen Drittel mit Tempo in die Düsseldorfer Zone, verzögerte geschickt und jagte einen Handgelenkschuss perfekt in den Winkel – 5:3 für Nürnberg (53.). Danach schien der Wille der DEG endgültig gebrochen, die Ice Tigers ließen nichts mehr zu und kontrollierten die Partie. Als Henrik Haukeland sein Tor verlassen hatte, traf Cole Maier ins leere Düsseldorfer Tor, komplettierte seinen Hattrick und sorgte für den 6:3-Endstand.

Foto: Thomas Hahn

Stimmen zum Spiel 

Steven Reinprecht (Düsseldorf): Es ist frustrierend. Wir haben nach einer halben Minute das erste Gegentor bekommen. Und im Wechsel nach unserem 3:3 bekommen wir wieder ein Gegentor. Das sind die wichtigen Momente und da müssen wir einfach besser sein. Wir haben uns ein Loch gegraben und sind herausgekommen. Wenn man dann im nächsten Wechsel ein Gegentor bekommt, ist das ein richtiger Killer. Nürnberg hat hart gespielt und gearbeitet und hat unsere Fehler ausgenutzt. Unser Puck-Management war nicht konstant gut genug.

Mitch O’Keefe (Nürnberg): Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen mit dem frühen Tor. Unser Unterzahlspiel war am Anfang auch sehr gut nach der großen Strafe. Nach der 3:0-Führung war ich nicht glücklich mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Da haben wir das Spiel zu offen gestaltet und Düsseldorf hat gute Spieler, die so etwas ausnutzen. Das Unterzahltor hat natürlich sehr geholfen. Die Jungs haben zusammengehalten und mit einer guten Einstellung einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.

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