Nach der knappen Auftaktniederlage vom Freitag wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag vor ihren Fans im Derby gegen die Augsburger Panther die ersten Punkte der noch jungen Saison einfahren. Jake Ustorf rückte für Justus Böttner in die Mannschaft, Evan Barratt und Roman Kechter tauschten die Sturmreihen. Die Ice Tigers spielten von Beginn druckvoll nach vorne und schnürten die Panther immer wieder in deren Drittel ein. Sam Dove-McFalls hatte die erste gute Möglichkeit, schoss vom rechten Bullypunkt aber knapp am langen Pfosten vorbei (3.). In der 4. Minute scheiterte Julius Karrer knapp mit einem Bauerntrick, dann konnte sich Strauss Mann gegen Cole Maier (9.) und Eugen Alanov (10.) auszeichnen. Die Ice Tigers dominierten und gingen in der 11. Minute hochverdient in Führung. Nach einem weiten Pass von Owen Headrick ließ Evan Barratt an der blauen Linie perfekt in den Lauf von Jeremy McKenna abtropfen, der Mann hauchdünn mit einem Schuss durch die Schoner überwinden konnte. Die Videobilder zeigten, dass der Puck nur Millimeter hinter der Torlinie war – 1:0 für Nürnberg. Von Augsburg war in der Anfangsphase wenig zu sehen, Luca Tosto hatte den ersten Torschuss nach über 13 Minuten. Die Ice Tigers setzten weiter nach, erneut McKenna und Roman Kechter (16.) konnten Mann aber nicht überwinden.

Im ersten Drittel war die Chancenverwertung noch ein Manko, gleich zu Beginn des Mittelabschnitts sollte es dann aber deutlich besser laufen. Will Graber eroberte den Puck hinter dem Augsburger Tor, setzte sich gut durch und spielte in den Slot, wo Evan Barratt lauerte und Strauss Mann zum Abpraller zwang, den Jeremy McKenna am langen Pfosten zum 2:0 über die Linie drückte. Gerade einmal 37 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Die Panther waren im zweiten Drittel dennoch besser im Spiel, Niklas Treutle musste bei Nürnberger Überzahl gegen Alexander Oblinger retten (27.) und parierte auch einen Schuss von Jason Bast von der rechten Seite (30.). Als die Panther in der 31. Minute in Überzahl spielten, kamen die Ice Tigers nach einer kompletten Saison ohne Unterzahltor diesmal schon am zweiten Spieltag zum ersten Treffer in numerischer Unterlegenheit. Sam Dove-McFalls fing einen verunglückten Querpass von Thomas Schemitsch ab und lief aufs Augsburger Tor zu, nach einem Querpass mit Cole Maier bekam er den Puck zurück und schob locker zur 3:0-Führung ein. Weil Niklas Treutle in der 37. Minute erst gegen Chris Collins und dann gegen Christian Hanke zur Stelle war, nahmen die Ice Tigers die Drei-Tore-Führung mit in die zweite Pause.

Im letzten Drittel legten die Ice Tigers ihren Fokus von Beginn an auf die Defensive und ließen die Panther kaum ins Drittel kommen. Anthony Louis hatte einen der wenigen Abschlüsse, Niklas Treutle hielt sein Tor weiterhin sauber (43.). Auf der anderen Seite bekam Roman Kechter einen Pass von Ryan Stoa von hinter dem Tor und schoss sofort, aber auch Strauss Mann war in dieser Phase nicht zu überwinden (46.). Nürnberg verteidigte weiterhin konsequent, Augsburg lief mehr und mehr die Zeit davon, auch ein Unterzahlspiel überstanden die Ice Tigers schadlos (50.). Das nächste Powerplay nutzten die Panther allerdings zu ihrem ersten (und letztlich einzigen) Tor. Cole Maier konnte den Puck nicht ganz aus dem Drittel spitzeln, Thomas Schemitsch ging dazwischen und überwand Treutle mit einem platzierten Handgelenkschuss auf die Fanghandseite (55.). In der Folge hielten die Ice Tigers den Puck lange weg vom eigenen Tor, erst rund 80 Sekunden vor Schluss konnte Augsburg den sechsten Feldspieler bringen. Eugen Alanov fing einen Querpass ab und bediente Evan Barratt, der mit seinem Schuss ins leere Tor den verdienten 4:1-Endstand besorgte.

Foto: Thomas Hahn

Stimmen zum Spiel 

Ted Dent (Augsburg): Das war ein hartes Spiel für uns. Das war nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Nürnberg ist hart rausgekommen und hat uns unter Druck gesetzt. Wir konnten am Ende einfach nicht genügend Druck ausüben, da ist uns ein wenig die Luft ausgegangen. In diesen Situationen müssen wir besser sein.

Mitch O’Keefe (Nürnberg): Unser Start war richtig gut, das war unser bester bislang. Die Fans waren unglaublich und haben uns nach vorne getrieben. Wir haben über 60 Minuten gutes Eishockey gespielt. Das Unterzahltor hat uns geholfen, um neues Momentum zu bekommen. Augsburg hat uns am Ende unter Druck gesetzt, da konnten wir glücklich sein, dass wir diese Phase überstanden haben. Insgesamt bin ich sehr zufrieden.

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