Stefan Ustorf war ehrlich. Ehrlich wie immer, wenn ihm eine Frage gestellt wird. Also beichtete der Sportdirektor der Nürnberg Ice Tigers auf der Bühne in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung, dass er gar kein Fan dieser Art von Veranstaltung sei. Eine Saisonabschlussfeier sei schließlich immer das Ende einer gemeinsamen und intensiven Reise. Eine Reise, die mit dem ersten Treffen und dem traditionellen Schäufele-Essen am Berggasthof Glatzenstein begann und mit dem Ausscheiden im sechsten Viertelfinalspiel gegen den ERC Ingolstadt endete.
Es war eine erfolgreiche Reise, die Ustorfs Schützlinge unternahmen. Sie begeisterten eine ganze Region und sorgten für einen neuen Zuschauerrekord im Nürnberger Eishockey. Geschäftsführer Wolfgang Gastner sprach während seiner Begrüßung gar von der „geilsten Mannschaft seit 99“. In jenem Jahr wurden die Ice Tigers nach einer sensationellen Hauptrunde immerhin Vizemeister.
Eine Saisonabschlussfeier ist auch deshalb immer ein wenig traurig, weil verdiente Spieler verabschiedet werden. Ryan Stoa beendete seine Karriere nach vier Jahren in Nürnberg („Unsere Kinder sind hier aufgewachsen, Nürnberg wird immer einen besonderen Platz in unseren Herzen haben“), Lukas Ribarik sorgte mit seiner Rede für den emotionalen Höhepunkt. „Ich wollte nie Eishockeyprofi werden, ich wollte immer nur ein Ice Tiger sein“, sagte Ribarik, der genau wie Stoa vier Jahre lang das Trikot der Ice Tigers trug und mit Betreuer Ralf Neiß und Physiotherapeut Thomas Schinko zwei Menschen ganz besonders hervorhob. Neben Stoa und Ribarik wurden auch Daniel Allavena, Jeremy McKenna, Mark Rassell und Leon Hungerecker verabschiedet.
Ein Großteil der Mannschaft bleibt zusammen, weshalb sich die Spieler und auch die Fans bereits jetzt auf die neue Spielzeit freuen. „Wir wollen unsere Spieler besser machen, was uns in dieser Saison mit unserem Trainerteam auch schon gut gelungen ist“, gibt Ustorf die Marschroute vor. Bereits Ende dieses Monats bittet Athletiktrainer Christian Bachmann den Kern der deutschen Spieler zum Sommertraining. Spätestens dann beginnt die Saison 2025/26.